Novo Nordisk: Kursdelle zum Einstieg nutzen?

(Bildquelle: Novo Nordisk)

Als Insulin-Weltmarktführer adressiert Novo Nordisk (WKN: A1XA8R / ISIN: DK0060534915) vor allem den wachsenden Markt für Gesundheitsleistungen rund um das Thema Diabetes.

Vorläufiger Fokus auf COVID-19

In den vergangenen Jahren stand die Corona-Pandemie im Mittelpunkt des globalen Medieninteresses. Selbst heutzutage ist COVID-19 immer noch ein wichtiges Thema. In China wird mithilfe einer rigorosen “Zero-COVID”-Politik versucht, dem Virus beizukommen, während hierzulande debattiert wird, wie man sich auf eine mögliche weitere Corona-Welle im Herbst vorbereiten und wie die Politik reagieren soll.

Angesichts der Konzentration auf COVID-19 konnte man schon fast vergessen, dass andere Krankheiten in der Zwischenzeit nicht verschwunden sind und die Menschheit auch in Zukunft begleiten sollten. Insbesondere, wenn es sich um Krankheiten handelt, die sich gewissermaßen mit steigendem Wohlstand in Gesellschaften einschleichen und ausbreiten. Zu diesen gehört seit jeher Diabetes.

Diabetes als Belastungsfaktor für die Gesundheitssysteme

Die International Diabetes Federation schätzt, dass im Jahr 2021 weltweit rund 537 Millionen Erwachsene zwischen 20 und 79 Jahren mit Diabetes leben mussten. Diese Zahl soll laut Schätzungen bis 2030 auf etwa 643 Millionen und bis 2045 auf rund 783 Millionen Betroffene steigen. Während immer mehr Menschen mit Diabetes leben müssen stellt die Krankheit auch einen großen Kostenfaktor für die weltweiten Gesundheitssysteme dar.

Laut International Diabetes Federation verursachte die Krankheit Gesundheitsausgaben von etwa 966 Mrd. US-Dollar, etwa 9 Prozent sämtlicher Gesundheitsausgaben für Erwachsene. Entsprechend ist es wichtig, diese Krankheit anzugehen. Die Möglichkeiten für Pharmaunternehmen sind in diesem Wachstumsmarkt riesig. Zu den wichtigsten Playern gehört der dänische Insulin-Weltmarktführer Novo Nordisk.

Novo Nordisk hebt Prognose an

Die Entwicklungen im Gesundheitssektor sorgen dafür, dass die Aussichten für Novo Nordisk positiv bleiben, nachdem das Unternehmen bereits in der Vergangenheit auf einer Erfolgswelle reiten konnte. Dies zeigt auch ein Blick auf den langfristigen Aktienkurs. Allerdings zeigt dieser auch, dass es zuletzt einige Herausforderungen zu meistern gegeben hatte.

Im abgelaufenen Quartal musste Novo Nordisk beispielsweise enttäuschende Umsätze mit dem Hoffnungsträger Wegovy vermelden. Dabei handelt es sich um ein Mittel gegen Fettleibigkeit. Konzernweit kletterten die Umsätze im ersten Halbjahr 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum währungsbereinigt um 16 Prozent auf 83,3 Mrd. DKK (umgerechnet 11,2 Mrd. Euro).

Der operative Gewinn konnte währungsbereinigt um 14 Prozent auf 37,5 Mrd. DKK verbessert werden, während die Jahresziele angehoben wurden. Für das Gesamtjahr 2022 rechnet das Management mit einem währungsbereinigten Umsatzanstieg um 12 bis 16 Prozent, während der operative Gewinn um 11 bis 15 Prozent zulegen soll. Zuvor sollten Umsatz und Ergebnis um 10 bis 14 bzw. um 9 bis 13 Prozent zulegen.

Günstige Kaufgelegenheit

Auf Analystenseite zeigte man sich mit dem Zahlenwerk weitgehend zufrieden. JPMorgan-Analyst Richard Vosser verwies auf den erhöhten Jahresausblick. Daher blieb es im Fall der Aktie von Novo Nordisk bei der “Overweight”-Einschätzung und dem Kursziel von 925 DKK. Außerdem sei die jüngste Kursschwäche eine günstige Kaufgelegenheit.

Emmanuel Papadakis von der Deutschen Bank traut dem Papier sogar einem Kurs von 1.000 DKK zu (Rating: “Buy”). Es sei zwar Geduld notwendig, allerdings sieht er die Anlagestory beim Diabetesspezialisten weiterhin intakt. Auch bei Barclays laut die Einschätzung weiterhin “Overweight”, trotz des Hinweises auf die jüngsten Probleme mit Wegovy und eines von 875 auf 825 gesenkten Kursziels.

FAZIT

Zuletzt lief bei Novo Nordisk nicht mehr alles rund. Der langfristige Kurschart zeigt jedoch das Anlegervertrauen. Zumal der Konzern als Insulin-Weltmarktführer angesichts der Ausbreitung von Diabetes auch in Zukunft eine hohe Nachfrage nach seinen Produkten erfahren sollte. Dies ist etwas, was Novo Nordisk in der Vergangenheit gute Geschäfte bescherte und das Unternehmen zu einem beliebten Defensiv-Wert für langfristig orientierte Anleger machte.

Wer das Einzelaktien-Risiko bei Novo Nordisk vermeiden und auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von langfristig aussichtsreichen Werten setzen möchte, kann sich das Index-Zertifikat (WKN: DA0ABP / ISIN: DE000DA0ABP0) auf den “Aktien für immer Index” anschauen. In diesem Index sind neben Novo Nordisk weitere Unternehmen vertreten, die über Generationen hinweg erfolgreich sein sollen. Dazu gehören unter anderem Apple, Danaher, Microsoft, Nestlé oder Linde plc.

Bildquelle: Novo Nordisk