Fresenius, Merck KGaA, Sanofi: Pharmakonzerne auf Einkaufstour

Bildquelle: Pressefoto Fresenius SE & Co. KGaA

In unzähligen Laboren, Gesundheitseinrichtungen und an Schreibtischen wird an neuen Medikamenten geforscht oder werden bestehende Behandlungsmöglichkeiten verbessert. Große Pharmakonzerne verfügen meist über ein etabliertes Produktportfolio, welches im Laufe der Zeit durch neue Medikamente ersetzt werden muss. Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von neuen therapeutischen Ansätzen nimmt die Biotechbranche ein. Der Forschungs- und Entwicklungsprozess verursacht hohe Kosten und eine Aussicht auf Erfolg ist schwer abzuschätzen.

Der Gesundheitssektor ist ein Wirtschaftszweig, der viel Wertschöpfung erbringt und weltweit als Wachstumsmarkt gilt. Gestützt wird diese Entwicklung durch mehrere Faktoren. Einerseits führt die demografische Entwicklung zu neuen Bedürfnissen und dementsprechend sind neue Lösungsansätze gefragt. In vielen Industrieländern ist die Alterung der geburtsstarken Jahrgänge ein zentrales Thema, während das Bevölkerungswachstum Entwicklungsländer beschäftigt.

In Verbindung mit zunehmendem Wohlstand und diesbezüglich veränderter Lebensweise steigt andererseits die Häufigkeit der Diagnose von Krankheiten wie Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs. Durch neue oder verbesserte Behandlungsansätze könnten Krankheiten früher und besser behandelt werden. Neben verbesserter Gesundheit und Wohlbefinden von Betroffenen bieten Innovationen die Möglichkeit, Kosten zu reduzieren. Wichtige Bereiche im Gesundheitswesen sind die Biotechnologie (Biotech), die Pharmazeutik sowie die Medizinaltechnik und Diagnostik.

Bildquelle: Pressefoto Merck KGaA

Die Biotechbranche beschäftigt sich mit der Entwicklung und Herstellung von Enzymen, Proteinen, Antikörpern und weiteren Wirkstoffen für medizinische und andere Zwecke. Daraus können neue Medikamente hervorgehen, welche zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden können. Im Gegensatz zur Pharmabranche, deren Produkte auf chemischer Basis entwickelt und produziert werden, weisen Biotech-Produkte eine biologische Basis auf.

Schwieriges Börsenumfeld

Seit Jahresbeginn (2022) haben die wichtigsten Börsenindizes einen Rückgang verzeichnen müssen. Themen, die die Finanzmärkte momentan beschäftigen, sind der Konjunkturausblick, der Krieg in der Ukraine, die Inflationsentwicklung sowie die Geldpolitik der Noten- und Zentralbanken. Weltweit befinden sich die Inflationszahlen auf einem hohen Niveau, weshalb Noten- und Zentralbanken zur Bekämpfung Leitzinsenerhöhungen beschlossen haben und weitere Anhebungen in Aussicht stellen.

Steigende Zinsen haben Auswirkungen auf die Unternehmensbewertung. In der Theorie besteht der heutige Unternehmenswert aus den Erträgen in der Zukunft. Dabei werden die zukünftigen Erträge diskontiert, um den Wert dieser Erträge zum heutigen Zeitpunkt zu ermitteln. Der Zins ist einer der Bestandteile des Diskontierungssatzes. Höhere Zinsen führen zu einem niedrigeren Wert zukünftiger Erträge und schmälern somit die Unternehmensbewertung.

Besonders empfindlich auf Zinsänderungen reagieren Unternehmen, die den Großteil ihrer Erträge in der Zukunft erwarten. Davon betroffen sind vor allem Wachstumsunternehmen, die oftmals in der breiten Technologie aber auch in der spezialisierten Biotech-Branche anzutreffen sind.

Entwicklung eines Medikaments ist langwierig und kostenintensiv

Die Ertragsverteilung kann am Beispiel von jungen Biotechunternehmen aufgezeigt werden, die keine marktreifen Produkte vorweisen können. Der Forschungs- und Entwicklungsprozess (F&E Prozess) dauert mehrere Jahre an und durchläuft dabei verschiedene Phasen. Diese Phasen verursachen hohe finanzielle Kosten und können entsprechend zu Verlusten führen, falls den Ausgaben keine oder nur kleine Erträge gegenüberstehen. Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht, daher nehmen Biotechunternehmen ein erhöhtes Risiko in Kauf…

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Bildquelle: Pressefoto Fresenius SE & Co. KGaA