Sie wird kommen – die Kreditkartenblase…

Es war eine der Nachrichten, die wir an den Börsen in diesen Tagen einfach mal zur Seite geschoben haben. Verständlich – schließlich wollen wir das Entfernen des DAX vom kurzfristigen Abwärtstrend nicht durch irgendwelche bad news aus dem Bereich der Kreditkartenfirmen einfach so wieder wegblasen. Ich rede von der Tatsache, dass die US-Kreditkartenfirmen derzeit alle auf Schulden der Konsumenten sitzen bleiben. Die nächste Finanzkrise ist im Anmarsch, oder besser das nächste Kapitel.

Nach Angaben der Ratingagentur Moody´s sind nämlich die Ausfälle von Schuldrückzahlungen an Kreditkartenfirmen durch die US-Verbraucher auf ein neues Rekordhoch geklettert. Auf unglaubliche 10,76%. Ein einmaliger Höhepunkt. Aber es werden weitere „Topdaten“ in diesem Zusammenhang folgen, da bin nicht nur ich mir sicher.

Moody’s erwartet, dass erst Mitte 2010 der Höhepunkt erreicht sein wird. Anbieter wie Branchenprimus American Express oder auch Banken wie Citigroup und JPMorgan Chase werden dann wohl in den USA wieder ins Straucheln kommen oder die Banken müssen eine riesige Pfändungsaktion betreiben, um bei ihren Kunden das Geld zu holen. Man könnte da glatt schon wieder an Filme wie „Der Pate“ zurückerinnert werden…

Das Schlimme an Sache: Es ist eine gigantische Blase, deren Ausmaß aber an den Börsen immer noch nicht wahrgenommen wird. Wir reden von weiteren Milliarden. Dreistellige Summen. Und diese steigen weiter. Denn speziell die Amerikaner sind bekannt dafür, dass sie sich ihr Leben auf Pump mit mehreren Kreditkarten finanzieren. Das klappt auch spitze, bis zu dem Zeitpunkt, wo man den Job verliert und die Schulden immer höher werden.

Und noch eine Zahl dazu: Moody’s zufolge wird die Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr jedoch auf ein Rekordniveau von 10,5 Prozent steigen, während sie im Juni mit 9,5 Prozent bereits einen neuen Höchststand seit 26 Jahren erreichte. Was das wiederum für die Kreditkartenausfälle bedeutet, will man sich gar nicht vorstellen. Es leben die Banken.