Schlussgong: Gold – Auch die 1.150-USD-Marke wurde geknackt

An der Wall Street setzten heute nach schwachen US-Immobiliendaten zunächst Gewinnmitnahmen ein. In der letzten Handelsstunde gingen die Investoren jedoch wieder auf “Schnäppchenjagd” und sorgten dafür, dass Dow Jones und S&P 500 nur hauchdünn im Minus landeten. Die Schlagzeile des Tages war aber erneut der Goldpreis: Erst vor wenigen Tagen wurde ein neues Allzeithoch bei 1.100 USD je Unze notiert, heute ist schon die nächste Marke gefallen. Der Preis je Unze stieg kurzzeitig auf 1.153 USD. Gegen Börsenschluss notierte der Goldpreis wieder knapp unter der 1.150-USD-Marke, aber der Aufwärtstrend ist weiterhin intakt.

Null-Zins-Politik der Notenbanken sorgt für “Anlagenotstand”

Preistreiber sind die Notenbanken. Die Null-Zins-Politik in den USA und die Mini-Renditen in Europa lösen eine Art “Anlagenotstand” aus. Das zeigen auch die Fondsstatistiken für den Monat September, die jetzt veröffentlicht wurden. Im Monat September mussten europäische Geldmarktfonds Nettomittelabflüsse in Höhe von 25,2 Mrd. Euro hinnehmen. Bei Renditen im 0%-Bereich suchen die Investoren bessere Anlage-Chancen. So sind im September rund 7 Mrd. Euro neu in Aktienfonds, 7,1 Mrd. Euro in Rentenfonds (Fonds mit Schwerpunkt Anleihen) und 6,7 Mrd. Euro in Mischfonds geflossen.

Das Kapital aus den Geldmarktfonds treibt die Kurse

Wie Sie schnell ausrechnen können, bleibt noch eine Lücke von rund 4 Mrd. Euro (25 Mrd. Euro Abflüsse aus Geldmarktfonds, 21 Mrd. Euro Zuflüsse in anderen Fondsgattungen). Ein Teil des Kapitals ist auch in die Rohstoff- und Edelmetall-Märkte geflossen. Dieser September-Trend – Abflüsse bei den Geldmarktfonds, Zuflüsse im Bereich Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Edelmetalle – wird sich auch in den Folgemonaten fortsetzen. Wenn wir jetzt in vielen Märkten eine Jahresendrally erleben, können wir uns beim US-Notenbank-Chef Ben Bernanke bedanken. Wichtig ist nur, dass Bernanke den Geldhahn auch rechtzeitig wieder zudreht und aus der Liquiditäts-Hausse keine Inflations-Hausse wird.