Entgangene Gewinne

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Fast 25 Prozent hat der DAX in diesem Jahr an Gewinn auf seinem Konto in der Spitze verbucht, aber viele Anleger und vor allen Dingen Börsenprofis haben dieser Kursentwicklung und der Jagd nach neuen historischen Hochkursen oft nur fassungslos zugesehen. Zum einen, weil es praktisch keine „attraktiven“ Einstiegsniveaus auf diesem Weg nach oben gab. Immer wieder stellte sich die Frage für die Investoren: „Soll ich jetzt, ausgerechnet am höchsten Punkt der Bewegung, kaufen?“ Da ist zum einen die Angst, vor späterer Reue, weswegen man gerne solch knifflige Entscheidungen ein ums andere Mal in die Zukunft verschoben hat. Vielfach haben Marktteilnehmer aber auch nur auf eine technische Korrektur zum Einstieg gewartet und sind für einen psychologischen Vorteil, möglicherweise drei, vier oder auch fünf Prozent unter einem historischen DAX-Hoch zu kaufen, das Risiko eingegangen, einen Markt davonlaufen zu sehen.

Abgesehen davon, dass mit dieser Verhaltensweise die Faustregel, wonach das, was man gewinnen möchte etwa dreimal so hoch sein sollte wie das, was man zu riskieren bereit ist, aufs Gröblichste verletzt wird, kann ich natürlich verstehen, dass die Regretaversion vieler Anleger schlichtweg größer ist als die mögliche Freude über einen riesigen Börsengewinn…

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GoldbergEin Beitrag von Joachim Goldberg.

Er beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit dem Zusammenspiel von Menschen und Märkten. Bis heute faszinieren ihn die vielen Facetten, Nuancen, Geschichten, Analysen und Hintergründe, die sich in der weißgezackten Linie auf der großen Börsenkurstafel niederschlagen. Aber erst mit der Entdeckung der psychologischen Einflüsse auf die Finanzmärkte meint der studierte Bankfachwirt und frühere Devisenhändler dem, was die Welt der Finanzen antreibt und bewegt, nahe gekommen zu sein. Seitdem setzt er sich intensiv mit der ”Behavioral Finance” genannten verhaltensorientierten Finanzmarktanalyse auseinander.
Joachim Goldberg schreibt regelmäßig auf seinem Blog www.der-goldberg.de.

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