In vielen Branchen stehen derzeit wieder Tarifverhandlungen an. Je nach Branche fällt das Lohnplus garnicht mal so klein aus. So wurde im öffentlichen Dienst eine Entgelterhöhung von 2,1 Prozent rückwirkend zum 1. März 2015 und um 2,3 Prozent, mindestens aber 75 Euro, zum 1. März 2016, verhandelt. Riester-Sparer müssen hierbei beachten, dass ihre Einzahlungen weiterhin hoch genug sind, um die staatlichen Förderungen zu erhalten.
Dabei gilt: Jeder Sparer, der im Rahmen eines Riester-Vertrags vier Prozent seines beitragspflichtigen Vorjahresbruttoeinkommens für die Altersvorsorge spart, erhält pro Jahr 154 Euro Grundzulage und für jedes kindergeldberechtigte Kind noch einmal 185 Euro Kinderzulage. Für Kinder des Geburtsjahrgangs 2008 und später fließen sogar 300 Euro. Wer weniger als die genannten vier Prozent einzahlt, bekommt die staatlichen Zulagen nur anteilig. Für Zulagenberechtigte, die Anfang 2014 noch nicht das 25. Lebensjahr vollendet hatten, erhöht sich der Zuschuss einmalig um 200 Euro.
Diese Art der Altersvorsorge kommt offenbar gut an. Zum Jahresende 2014 stieg die Zahl der Riester-Versicherungsverträge laut dem Branchenverband GDV auf annähernd 10,85 Millionen. Der Statistik zufolge schlossen die Deutschen im Jahr 2014 rund 463.700 neue Riester-Versicherungsverträge ab – das waren fast 2,4 Prozent mehr als 2013.
Interessante Entwicklung am Rande: Inzwischen steigt auch die Zahl derer, die eine Riester-Rente beziehen. Laut GDV beziehen mittlerweile 50.000 Riester-Versicherungssparer der „ersten Stunde“ eine entsprechende Rente. Wie sinnvoll diese Entscheidung war, zeigt eine Untersuchung des unabhängigen Instituts für Transparenz (ITA), die jüngst Riester-Renten der „ersten Generation“ analysierte. Dabei kam heraus: Selbst ein Single ohne Kind erzielte über zwölf Jahre eine durchschnittliche Rendite auf den Eigenbeitrag von 3,99 Prozent, mit Kind erreicht der Wert sogar 5,77 Prozent – eine mögliche zusätzliche Steuerersparnis nicht eingerechnet. Am besten schnitten im Vergleichsfeld übrigens die Riester-Produkte der Lebensversicherer ab. Riester-Fonds mussten hingegen in der Finanzkrise starke Wertverluste hinnehmen, die sie in den Folgejahren bis Anfang 2014 nicht mehr aufholen konnten.
Bildquelle: markteinblicke.de