Oldtimer als Geldanlage beliebt

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Zu Zeiten der Finanzkrise waren alternative Geldanlagen gefragte Investments. Vor allem Sachwerte wie Edelmetalle, Kunst oder Oldtimer wurde seither vermehrt gekauft.

Veranstaltungen für Oldtimer(-Fans)

Die alljährlich in Italien laufende Oldtimer-Rallye Mille Miglia macht deutlich, dass man Oldtimer als Sachwerte nicht nur in der Garage halten muss, sondern auch damit Spaß haben kann.

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Wer immer auf dem laufenden bleiben will, wird auf der Seite des Veranstalters fündig. Doch solche Rallyes sind bekanntlich nur einmal im Jahr, weshalb ein Oldtimer auch sonst bewegt werden will. Im Straßenbild tauchen die historischen Fahrzeuge immer öfter auf.

H-Kennzeichen ist kein Muss

Kein Wunder, laut Branchenverband VDA waren zum Jahreswechsel 310.694 Pkw mit H-Kennzeichen gemeldet, 31.444 Fahrzeuge mehr als im Vorjahr. Damit ist der Bestand 2014 um 11,3 Prozent auf einen neuen Rekordwert gewachsen. Die Gesamtzahl aller historischen Kraftfahrzeuge mit H-Kennzeichen – dazu zählen neben Pkw auch Nutzfahrzeuge, Zugmaschinen und Motorräder, liegt bei rund 350.000.

H-Kennzeichen werden für Fahrzeuge erteilt, die technisch einwandfrei sind, sich im originalen Zustand befinden und mindestens 30 Jahre alt sind. Damit versicherungstechnisch alles bestens läuft, hat die Versicherungswirtschaft spezielle Tarife entwickelt. Voraussetzung für den Abschluss einer solchen Oldtimer-Versicherung ist bei den meisten Anbietern ein Fahrzeugalter von mindestens 25 Jahren, mitunter reichen auch 20 Jahre aus (Ein H-Kennzeichen ist also nicht unbedingt notwendig).

Der Zustand entscheidet

Das Fahrzeug muss laut GDV zudem in einem originalgetreuen und guten Zustand sein – Ausnahmen gelten für Sammlerfahrzeuge oder seltene Karossen. Allerdings dürfen die Fahrzeuge nur privat genutzt werden, jedoch nicht als Alltagsauto. Darüber hinaus gelten oft weitere Einschränkungen, etwa zum Alter des Fahrers oder Halters sowie der jährlichen Kilometerleistung.

Schaut man auf die Vorlieben der deutschen Oldtimerfans, stößt man auf alte Bekannte, denn zwei Drittel der Oldtimer tragen ein deutsches Markenzeichen. Die früher sehr begehrten Fahrzeuge aus England haben hingegen an Beliebtheit eingebüßt: Vor fünf Jahren hatten sie noch einen Anteil von 14 Prozent, jetzt liegt er bei 11,2 Prozent. Hoch im Kurs stehen bei Oldtimer-Fans auch amerikanische Modelle.

Verstärkte Importe aus den USA haben die Anzahl auf 26.527 Fahrzeuge (Anteil: 8,5 Prozent) wachsen lassen, der höchste Zuwachs aller Länder.

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VW-Käfer ganz vorne

Die Rangliste der Oldtimermodelle führt weiterhin der VW-Käfer an: 30.676 Fahrzeuge mit H-Kennzeichen bedeuten ein Plus von 5,3 Prozent. Der Mercedes-Benz Typ W 123 hat mit einem Zuwachs von 32,6 Prozent (15.523 Fahrzeuge) seinen zweiten Platz deutlich gefestigt.

Auch die beliebte Roadster-Baureihe R 107 von Mercedes-Benz hat die Position drei mit 10.296 Fahrzeugen (+13,8 Prozent) bestätigt. Auch die Rangliste der Marken spiegelt die Beliebtheit der Fahrzeuge von Mercedes-Benz (75.344 Pkw) und Volkswagen (58.229) wider. An dritter Stelle folgt Porsche mit nun 19.277 Fahrzeugen.

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Neben dem Spaß dienen Oldtimer auch als Sachwertanlage. Das verdeutlicht der Deutsche Oldtimer Index, den der VDA herausgibt. Dieser legte 2014 um 4,5 Prozent von 2.186 Zählern auf 2.285 Punkte. 2013 hatte er noch ein Plus von über 8 Prozent erreicht. Damit bestätigt sich ein Muster der vergangenen Jahre:

Nach Phasen mit stärkerem Wertzuwachs folgen in der Regel Phasen mit einem geringeren Anstieg. Langfristig zeigt der Deutsche Oldtimer Index eine klar positive Tendenz nach oben.

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