CBR schafft mit Börsengang Alternative zu Hugo Boss, Gerry Weber und Tom Tailor

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse

Der deutsche Aktienmarkt hat mit Hugo Boss (WKN A1PHFF), Gerry Weber (WKN 330410) und Tom Tailor (WKN A0STST) bereits drei bedeutende Modekonzerne auf dem Kurszettel. Im Sommer könnte mit CBR, dahinter verbergen sich die Modelabels „Street One“ und „Cecil“, ein vierter namhafter Konzern folgen. Das Unternehmen, das sich derzeit im Besitz des Finanzinvestors EQT befindet, hat heute einen Börsengang angekündigt – sofern das Umfeld bis dahin stimmt. Wie lukrativ das sein kann, zeigen zwei der drei Wettbewerber.

Der Börsengang von CBR soll aus neuen, im Rahmen einer Kapitalerhöhung ausgegebenen Aktien in einer voraussichtlichen Höhe von 200 Mio. Euro sowie einer Veräußerung von EQT-Anteilen erfolgen. Mit den Nettoemissionserlösen aus dem Verkauf der im Wege einer Kapitalerhöhung neu ausgegebenen Aktien will CBR die eigene Kapitalstruktur optimieren und die finanzielle Flexibilität verbessern. EQT wird auch nach dem IPO weiter eine bedeutende Beteiligung an CBR halten. CBR hat im Geschäftsjahr 2014 Umsatzerlöse von rund 609 Mio. Euro sowie ein bereinigtes EBITA von ca. 105 Mio. Euro erzielt. Dies entspricht einer bereinigten EBITA-Marge von 17,2 Prozent. Alles in allem wäre CBR die mit Abstand kleinste Modeaktie.

Chart: Guidants
Chart: Guidants

Noch sind Details des CBR-Börsengangs nicht bekannt, daher lohnt ein Blick auf die Konkurrenz. Vor allem der viermal so große Hugo-Boss-Konzern machte in der Vergangenheit seinen Aktionären viel Freude. Gerry Weber konnte ebenfalls seine Anleger glücklich machen. Einzig Tom Tailor verbucht auf Fünf-Jahres-Sicht ein deutliches Kursminus. Bewertungstechnisch ist dessen Aktie dennoch nur bedingt billig. Hugo Boss weist ein 2016er KGV von 17 bei einer Dividendenrendite von 3,5 Prozent aus. Gerry Weber hat ein 2016er KGV von 15 bei einer Dividendenrendite von 2,5 Prozent. Tom Tailor wieder kommt ebenfalls auf ein 2016er KGV von 15. Eine Dividende zahlte der SDAX-Konzern zuletzt nicht. Charttechnisch sind alle drei Papiere derzeit angeschlagen, was aber dem generellen Marktumfeld geschuldet ist. Am Interessantesten erscheint unverändert Hugo Boss, da hier die Markenstärke am ausgeprägtesten ist. Was CBR angeht sollte man das Pricing abwarten und voraussichtlich auch einige Zeit „Börsenleben“ – sofern es überhaupt zum Börsengang kommt.

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse