OMV-Aktie: Einen Blick riskieren

Bildquelle: Pressefoto OMV

Infolge der deutlich gefallenen Ölpreise rutschte auch die Aktie des österreichischen Öl- und Gaskonzerns OMV (WKN 874341) zum Ende des vergangenen Jahres in die Tiefe. Zusätzlich sorgten personelle Fragen an der Konzernspitze für schlechte Anlegerstimmung. Allerdings hat sich der ATX-Wert längst von seinem Tief entfernt, während verschiedene Sparmaßnahmen, anhaltend hohe Ausschüttungen und die Aussicht auf eine Stabilisierung der Ölpreise für positive Kursimpulse sorgen dürften.

Im ersten Quartal 2015 musste OMV aufgrund des Ölpreisrückgangs auch bei den Ergebnissen deutliche Einbußen hinnehmen. Der um Lagereffekte bereinigte Betriebsgewinns (CCS EBIT) schrumpfte gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent auf 333 Mio. Euro. Auf der anderen Seite profitierte OMV im Raffinerie-Geschäft von den gefallenen Ölpreisen. Trotzdem will man sich auf Unternehmensseite mithilfe des Programms „Fit4Fifty“ zukünftig gegen niedrige Ölpreise absichern. Unter anderem soll das für 2016 ausgerufene Produktionsziel von 400.000 Barrel Öl-Äquivalent pro Tag erst später erreicht werden. Die Ölnotierungen dürften wiederum noch eine Weile brauchen, bis sie sich nachhaltig erholen. Schließlich hat die OPEC auf ihrer jüngsten Sitzung beschlossen, die Fördermengen nicht zu drosseln und stattdessen mit einer hohen Produktion um Marktanteile mit der US-Fracking-Industrie zu kämpfen.

Das heißt aber nicht, dass sich unter den Ölwerten nicht einige Chancen aufgetan haben. Ein Argument bleiben die immer noch hohen Dividendenrenditen. Obwohl die Analysten bei Kepler Cheuvreux der Ansicht sind, dass es OMV aufgrund der Marktunsicherheiten mittelfristig mit einer rückläufigen Rentabilität zu tun haben sollte, haben sie aus den Sparbemühungen Vertrauen geschöpft, dass sich das Unternehmen auch weiterhin großzügige Dividenden leisten kann. Während das „Hold“-Rating für die OMV-Aktie zunächst bestätigt wurde, hat man bereits das Kursziel von 24,00 auf 28,00 Euro geändert.

Quelle: Guidants Aktien-Analysen
Quelle: Guidants Aktien-Analysen

Neben den gefallenen Ölpreisen dürfte auch der geplante Einstieg der Österreicher in die Ostsee-Pipeline „Nord Stream“ wegen der politischen Lage in Europa für Gesprächsstoff sorgen. Allerdings haben sich Ölwerte wie OMV zuletzt derart verbilligt, dass sich ein Blick lohnt, während die anhaltend hohen Dividendenrenditen mögliches Enttäuschungspotenzial abmildern dürften. Anleger, die überproportional und schon mit kleinen Geldbeträgen von steigenden Kursen der OMV-Aktie profitieren möchten, könnten einen Blick auf einen Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DB9MQ9) werfen.

Bildquelle: Pressefoto OMV