Eine weitere Woche stand am Markt das Thema Griechenland ganz oben auf der Agenda. Angesichts dieser von Tag zu Tag sich ändernden Nachrichtenlage sollten Anleger einen Schritt zurückgetreten und das große Bild sich ansehen. Dort entdeckt man Bereiche, die entscheidender als Griechenland sind. Beispielsweise die Zinspolitik der EZB. Laut aktuellem Citi-Investmentbarometer hat sich die Anzahl der befragten Finanzmarktteilnehmer im zweiten Quartal 2015 überraschend deutlich erhöht, die mit einer baldigen Zinswende in der Eurozone rechnen. 20,9 Prozent gehen bereits in den kommenden drei Monaten von einem steigenden 3-Monats-Euribor aus. (Q1 2015: 4,7 Prozent). Ähnlich ist die Sichtweise auf zwölf Monate. Hier gehen sogar 40,3 Prozent von einem steigenden Zins aus (Q1 2015: 13,8 Prozent). Ebenfalls spannend sind die Ansichten zum Aktienmarkt. Diesem trauen nicht mehr viel zu: Immerhin sagen 22,1 Prozent fallende und 52,4 Prozent stagnierende Aktienkurse für die kommenden drei Monate voraus. Im Vorquartal waren die Investorenerwartungen im Hinblick auf den Aktienmarkt deutlich positiver. Lediglich 19,3 Prozent erwarteten sinkende Kurse und nur 27,6 Prozent eine Seitwärtsbewegung. Das Gesamt-Sentiment, welches die Einschätzungen von Aktien, Zinssatz, Öl und Gold aggregiert liegt im zweiten Quartal bei +28 Punkten und somit höher als im ersten Quartal (+18 Punkte).
Bei den Einzelwerten steht besonders K+S (WKN KSAG88) im Blick. Auslöser für einen Kurssprung um fast ein Drittel sind Berichte, wonach der kanadische Wettbewerber Potash (WKN 878149) ein Übernahmeangebot vorbereitet. Das eröffnet viele Fragen, vor allem auch nach dem DAX-Nachfolger, sollte K+S in Potash aufgehen.
Bei Daimler (WKN 710000) sorgt wiederum das China-Geschäft für Gesprächsstoff. Allerdings stehen die Schwaben im Gegensatz zur Branche gut da. Am Markt kommt das an.
In eigener Sache
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Aus Deutschland
Bei BASF (WKN BASF11) hätte man sich für das Jubiläumsjahr bessere Geschäftsaussichten gewünscht. Allerdings gibt das aktuelle Marktumfeld nicht sehr viel mehr her. Gerade deshalb dürfte sich die Performance des weltgrößten Chemiekonzerns umso mehr sehen lassen können. Mehr dazu hier.
Die Lufthansa-Aktie (WKN 823212) hatte sich im Zuge der Negativschlagzeilen rund um Pilotenstreiks und den Absturz einer Maschine der Tochtergesellschaft Germanwings in Frankreich stark verbilligt. Mittlerweile lädt die günstige Bewertung dazu ein, auf ein Comeback des DAX-Wertes zu spekulieren. Allerdings steht Deutschlands größte Fluggesellschaft weiterhin vor großen Herausforderungen, so dass sich Schnäppchenjäger nicht zu sicher fühlen dürfen. Mehr dazu hier.
Mit einer erneuten Gewinnwarnung hat der Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger (WKN 590900) jüngst für einen weiteren Vertrauensverlust gesorgt. Zudem ist nicht ganz klar, ob der angekündigte Verkauf der Kraftwerkssparte den erhofften Befreiungsschlag bringen wird. Daher dürften Anleger zögern, auf ein Comeback zu setzen. Allerdings gibt es am Markt auch solche Stimmen, die die Zeit für einen Einstieg als gekommen ansehen. Unsere Einschätzung dazu hier.
Nachdem die Aktie des Hightech-Maschinenbauers Manz (WKN A0JQ5U) Anfang Juni noch kurz nach oben gezuckt hatte, setzte der TecDAX-Wert seinen Abwärtstrend im Zuge eines schwachen Gesamtmarktes dann doch fort. Nun versucht sich die Manz-Aktie wieder einmal an einem Comeback. Angesichts der Wachstumsaussichten des Unternehmens sollte dieses zumindest mittel- bis langfristig gelingen. Mehr dazu hier.
In den Wochen nach dem Börsengang im Oktober 2014 schoss die Aktie der Startup-Schmiede Rocket Internet (WKN A12UKK) in die Höhe und kostete zwischendurch fast 60 Euro (Ausgabepreis 42,50 Euro). Doch inzwischen ist Ernüchterung eingetreten, unter anderem weil sich das Unternehmen selbst kurz nach dem IPO an den Märkten weiteres Kapital beschaffen möchte. Auch bei der ersten öffentlichen Hauptversammlung geht es um dieses Thema. Unsere Einschätzung dazu hier.
Internationales
Nicht nur die Ölkonzerne hatten in jüngster Zeit mit gesunkenen Preisen zu kämpfen. Auch bei den Bergbauunternehmen machten sich niedrigere Rohstoffnotierungen in den Gewinnen und Aktienkursen negativ bemerkbar. Allerdings ist es bei den ganz großen der Branche wie Glencore (WKN A1JAGV), BHP Billiton (WKN 908101) oder Rio Tinto (WKN 852147) wie so häufig an den Aktienmärkten, dass sich auf diese Wiese auch Einstiegsgelegenheiten ergeben. Unsere Einschätzung dazu hier.
Was für eine ereignisreiche Woche für den Video-on-Demand-Anbieter Netflix (WKN 552484). Zunächst hat man es genauso wie Apple (WKN 865985) gemacht und einen Aktiensplit im Verhältnis von 1:7 angekündigt. Dann folgten ein neues Allzeithoch für die Aktie, jedoch auch warnende Stimmen von Analystenseite und der Ausstieg einer ganz großen Nummer an der Wall Street. Mehr dazu hier.
Während adidas (WKN A1EWWW) mit der Umsetzung seiner neuen Strategie beschäftigt ist, eilt der große US-Konkurrent Nike (WKN 866993) weiter von Erfolg zu Erfolg. Obwohl der weltweit größte Sportartikelhersteller zuletzt mit einem stärkeren US-Dollar zu kämpfen hatte, konnte das Unternehmen die Markterwartungen in seinem vierten Geschäftsquartal 2014/15 (Ende März) auf breiter Front schlagen. Unsere Einschätzung dazu hier.
FedEx (WKN 912029) musste im vierten Geschäftsquartal 2014/15 (Ende Mai) einen Nettoverlust von 895 Mio. US-Dollar ausweisen. Zudem blieb man sowohl auf der Umsatzseite als auch beim bereinigten Gewinn je Aktie unter den Markterwartungen. Allerdings wertet das Unternehmen das abgelaufene Geschäftsjahr als Übergangsjahr, während weitere Effizienzmaßnahmen im laufenden Fiskaljahr für deutlich bessere Ergebnisse sorgen sollen. Unsere Einschätzung dazu hier.
Nachdem der österreichische Leuchtenhersteller Zumtobel (WKN A0JLPR) bereits vorläufige Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2014/15 (Ende April) präsentiert hatte, folgten nun die endgültigen Zahlen. Dabei wurde erneut deutlich, dass das Geschäft mit innovativen und energieeffizienten LED-Leuchten und -Komponenten der wichtigste Wachstumstreiber ist, während sich die Restrukturierungsmaßnahmen bezahlt machen. Mehr dazu hier.
Der österreichische Stahlkonzern voestalpine (WKN 897200) hat es im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 (Ende März) dank Einsparungen, positiver Einmaleffekte und der Konzentration auf Nischenmärkte geschafft, dem schwierigen Marktumfeld zu trotzen. Auf diese Weise konnte auch die voestalpine-Aktie zuletzt besser abschneiden als der gesamte ATX. Doch nun könnte die Luft richtig dünn werden. Unsere Einschätzung dazu hier.
Wochenvorschau: Unternehmenstermine
Die Berichtssaison ist weitgehend durch. In der kommenden Woche berichten u.a.: ConAgra (Dienstag); General Mills, McCormick, Paychex (Mittwoch). Daneben finden noch einmal zahlreiche Hauptversammlungen statt.
Wochenvorschau: Konjunkturdaten
Montag
11:00 EU Economic Sentiment (Juni)
14:00 DE Verbraucherpreise (Juni)
16:00 US Schwebende Hausverkäufe (Mai)
Dienstag
08:00 DE Einzelhandelsumsatz (Mai)
09:55 DE Arbeitsmarktdaten (Juni)
11:00 EU Verbraucherpreise (Juni)
11:00 EU Arbeitsmarktdaten (Mai)
15:00 US Case-Shiller-Hauspreisindex (April)
15:45 US Chicago Einkaufsmanagerindex (Juni)
16:00 US Verbrauchervertrauen Conference Board (Juni)
Mttwoch
01:50 JP Tankan (Q2)
09:55 DE Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe (Juni)
10:00 EU Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe (Juni)
14:15 US ADP-Arbeitsmarktreport (Juni)
16:00 US ISM-Index verarb. Gewerbe (Juni)
16:00 US Bauausgaben (Mai)
Donnerstag
11:00 EU Erzeugerpreise (Mai)
13:30 EU Protokoll EZB-Sitzung am 3. Juni 2015
14:30 US Arbeitsmarktdaten (Juni)
14:30 US Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Vorwoche)
16:00 US Auftragseingang Industrie (Mai)
Freitag
00:00 US US-Märkte geschlossen
09:55 DE Einkaufsmanagerindex Dienste (Juni)
10:00 EU Einkaufsmanagerindex Dienste (Juni)
10:00 EU Einkaufsmanagerindex Gesamt (Juni)
11:00 EU Einzelhandelsumsatz (Mai)
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Bildquelle: markteinblicke.de