Allianz: Wie man geschwind Naturkatastrophe und Eurokrise hinter sich lässt…

Nachdem im vergangenen Jahr die vielen Naturkatastrophen und die Eurokrise das Allianz-Ergebnis stark belasteten, hofft man nun darauf, dass sich in beiden Punkten eine Entspannung einstellt. Zumindest Griechenland scheint es da aktuell nicht so gut mit dem Versicherer zu meinen. Wesentlich gnädiger zeigte sich dagegen im ersten Quartal Mutter Natur.

Der größte europäische Versicherer (WKN: 840400) hatte schon im Rahmen der Hauptversammlung die Eckdaten zu den Geschäftsergebnissen im ersten Quartal des Jahres veröffentlicht. Somit gab es in dieser Hinsicht letztlich keine großen Überraschungen zu vermelden. Offensichtlich konnte der Allianz-Konzern die Probleme des vergangenen Jahres, bestehend aus einer ungewöhnlich hohen Zahl an Naturkatastrophen und den Folgen der Eurokrise abschütteln und einen sehr guten Start in das neue Jahr verbuchen.

Insgesamt wurde der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht um 0,5 Prozent auf 30,1 Mrd. Euro gesteigert. Beim operativen Ergebnis ging es um 40,4 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro und beim Periodenüberschuss sogar um 57,9 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro nach oben. Besonders zufrieden zeigte man sich bei dem Versicherer mit den Ergebnissen bei der Schaden- und Unfallversicherung, die von der geringeren Zahl an Katastrophen profitierte. Auch das Asset Management lief gut, denn dort konnte man erneut die Zahl des verwalteten Vermögens deutlich steigern. Im Bereich Lebens- und Krankenversicherung wurden zwar sinkende Beitragseinnahmen verbucht, allerdings konnte man, laut eigener Einschätzung, aufgrund eines gestiegenen Kapitalanlageergebnisses immer noch ein solides operatives Ergebnis in diesem Sektor erzielen.

Für das laufende Jahr behielt der Konzern seine Prognose bei. Es wird ein operatives Ergebnis im Bereich von 8,2 Mrd. Euro, plus oder minus 0,5 Mrd. Euro erwartet. Hierbei war es von Unternehmensseite besonders wichtig zu betonen, dass man nicht einfach das Ergebnis aus dem ersten Quartal mit vier multiplizieren könne, da es in diesem Zeitraum eine relativ geringe Zahl an Naturkatastrophen gab.

Neben den unvorhersehbaren Naturkatastrophen stellt auch die Eurokrise weiterhin einige Risiken für die Allianz bereit. Hierbei ergeben sich zwei Faktoren, die sich für die Allianz negativ auswirken könnten. Zum einen besteht eine erhöhte Volatilität, sowohl bei den Staatsanleihen als auch bei den Finanzmärkten insgesamt. Außerdem sorgt die lockere Geldpolitik der Notenbanken für ein niedrigeres Zinsniveau. Daraus ergeben sich beispielsweise Unsicherheiten beim Wert der Kapitalanlagen.

Um die immer noch bestehenden Risiken deutlich zu machen sei auf die so genannten unrealisierten Verluste hingewiesen. Ende März beliefen sich diese bei den Papieren aus den Euro-Krisenländern auf brutto 1,16 Mrd. Euro, 800 Mio. Euro für Italien und 238 im Falle Spaniens. Der Rest entfiel auf Portugal, Griechenland und Irland. Diese Verluste würden sich einstellen, wenn die Allianz diese Papiere jetzt verkaufen würde, was das Unternehmen in der Regel nicht macht. Zum Vergleich: Ende 2011 betrugen diese potenziellen Verluste noch 3,7 Mrd. Euro. Damit sieht man welche Risiken sich noch aus der europäischen Schuldenkrise ergeben könnten, wenn sich diese erneut verschärfen sollte.

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Quelle: comdirekt

Wieder ein Blick auf die Aktie: Eine Dividendenrendite von mehr als 6%, ein KGV von 7 (!) – dann kann einem selbst die aktuell dürftige Charttechnik (fast) egal sein. Immerhin. Das Momentum zeigt die Farbe grün auf… Ich würde wohl die Aktie wohl kaufen.