Goldrichtig

Die Preisentwicklung eines Edelmetalls entsprach in den letzten Wochen ganz und gar nicht der Entwicklung, die angesichts der wieder in den Fokus gerückten europäischen Schuldenkrise zu erwarten war: die des Goldes. Verstehen viele Anleger das gelbe Edelmetall als „sicheren Hafen“, überraschten die fallenden Notierungen an den Märkten umso mehr. Zurzeit notiert der Goldpreis mit ca. 1550,00 US-Dollar je Feinunze rund 100 US-Dollar unter dem Stand von vier Wochen. Dennoch gibt es einige Anzeichen dafür, dass sich absehbar eine Trendwende einstellen könnte.

Eine Frage drängt sich zunächst jedoch auf: Hat Gold seine Funktion als „sicherer Hafen“ verloren? Die hohen Kursverluste waren angesichts der europäischen Schuldenkrise auffällig, dennoch sind Anzeichen für eine baldige Beendigung der Korrektur in Sicht.

Die Zentralbanken als entscheidender Faktor

Angesichts der weltwirtschaftlichen Turbulenzen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für zeitnahe geldpolitische Maßnahmen seitens der Zentralbanken. Um der Weltwirtschaft unter die Arme zu greifen, sind verschiedene Maßnahmen, so beispielsweise eine Ausdehnung der Geldmenge, denkbar. Sollten solche Initiativen seitens der großen zentralen Notenbanken durchgeführt werden, könnte dies die Notierungen des Goldpreises beflügeln. Der Grund liegt in den Folgen der „quantitativen Lockerung“, wie Zentralbanken ebendiesen Vorgang betiteln: Beginnt eine Zentralbank auf Grund von konjunkturellen Schwächen mit einer Ausdehnung der Geldmenge, führt dies automatisch zu einer Preisniveauerhöhung. Gold kann wegen seiner Preisbeständigkeit für Investoren einen wirkungsvollen Schutz gegen Inflation darstellen und ist deshalb in Zeiten der quantitativen Lockerung besonders gefragt.

Bestandaufstockungen – die Korrektur wird genutzt

Im Zuge der Kurskorrektur in den letzten Wochen stocken viele Zentralbanken nun den Goldbestand teilweise beträchtlich auf: Die Türkei verzeichnete in den letzten Monaten alleine einen Zuwachs von 29,7 Tonnen. Damit verfügt Ankara über Edelmetall im Umfang von rund 240,00 Tonnen. Ebenfalls stockten Mexiko mit 2,93 Tonnen, Kasachstan mit 2,02 Tonnen und die Ukraine mit 1,4 Tonnen auf. Diese Zukäufe könnten ein weiterer Indikator dafür sein, dass die Kurskorrektur nahezu beendet ist und damit absehbar dem Aufwärtstrend weicht.

Die Société Générale ermöglicht es Anlegern, mit Optionsscheinen und Zertifikaten ihre Markterwartung für den Goldpreis umzusetzen. Geht der Anleger von einem moderat, aber kontinuierlich steigenden Goldpreis aus, könnte ein Trend Inline-Optionsschein (z.B. SG2VZ1) ein interessantes Produkt darstellen. Trend Inline-Optionsscheine besitzen eine obere und eine untere Barriere, die gemeinsam einen Kurskorridor bilden, in dem sich der Basiswert im Idealfall während der Laufzeit bewegen sollte. Dabei ist der Kurskorridor nicht statisch, sondern bewegt sich kontinuierlich nach oben, indem die obere und die untere Barriere jede Woche Montag (der jeweilige Anpassungstag) um fünf US-Dollar erhöht werden. Solange der Kurs des Basiswertes bis zum finalen Beobachtungstag (einschließlich) des Optionsscheins weder die obere noch die untere jeweils gültige Barriere berührt bzw. durchbricht, erhält der Anleger pro Trend Inline-Optionsschein einen bei Emission festgelegten Betrag. Sollte die jeweils gültige obere oder untere Barriere jedoch zu irgendeinem Zeitpunkt während der Laufzeit berührt oder durchbrochen werden, verfällt der Optionsschein nahezu wertlos. Hierzu ein Beispiel (WKN: SG2VZ1): Die gegenwärtige untere Barriere des Produktes liegt bei 1.480,00 US-Dollar, die gegenwärtige obere Barriere bei 2230,00 US-Dollar. Anders als bei klassischen Inline-Optionsscheinen werden die Barrieren wöchentlich um jeweils 5,00 US-Dollar angehoben. Notiert der Goldpreis auch bis zum 30.07.2012 innerhalb des jeweils gültigen Kurskorridors, würden Anleger einen Auszahlungsbetrag in Höhe von zehn Euro erhalten. Sollte jedoch die jeweils gültige obere oder untere Barriere zu irgendeinem Zeitpunkt während der Laufzeit berührt oder durchbrochen werden, verfiele der Optionsschein nahezu wertlos; die fünf Bankarbeitstage nach dieser Barrierenverletzung erfolgende Rückzahlung würde in diesem Fall 0,001 Euro pro Schein betragen.

Ein Gastkommentar der Société Générale.