Wochenrückblick KW33: Daimler hat es nicht gepackt

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Die mehrfache Yuan-Abwertung durch die chinesische Notenbank hat in dieser Woche die Aktienmärkte gehörig durcheinandergewirbelt. Damit hat China einmal mehr das Geschehen dominiert, allerdings erneut nicht zum Guten: Im DAX wurde die 11.000er-Marke getestet und auch in den USA blickt man nicht sehr optimistisch auf die kommenden Handelswochen. Derweil zieht man in Deutschland Bilanz in Sachen Berichtssaison und die fällt gut aus. Laut einer Analyse des Beratungsunternehmens EY haben die 30 DAX-Konzerne dank des schwachen Euro ein Rekordquartal erzielt. So stieg der Umsatz in Summe um 11 Prozent auf 335 Mrd. Euro – ein neuer Rekordwert für ein zweites Quartal. Das Betriebsergebnis EBIT wiederum stieg um 10 Prozent auf 32 Mrd. Euro. Auch hier wurde ein neuer Bestwert erzielt. Alles in allem beziffert EY den Euro-Effekt für den Umsatz auf 20 Mrd. Euro und damit auf 60 Prozent des gesamten Umsatzanstiegs. Übersetzt: Hauptsächlich Währungseffekte sorgten für ein entspanntes zweites Quartal, doch ob das auch im dritten Quartal so bleibt, muss man abwarten. Zwar hat sich die Yuan-Abwertung bislang hauptsächlich gegenüber dem US-Dollar ausgewirkt, doch auch gegenüber dem Euro dürften Auswirkungen auf Dauer nicht ausbleiben. Der August dürfte also noch spannend werden. Mit der Rückkehr der meisten Handelsteilnehmer Ende des Monats werden die Karten dann noch einmal neu gemischt.
Eine bereits jetzt sehr spannende Entwicklung gab es bei der Daimler-Aktie (WKN 710000). Die Nachrichtenlage rund um China zwang den DAX-Titel in die Knie. Dabei durchbrach der Titel auch die wichtige 200-Tage-Linie nach unten. Damit befindet sich die Aktie für viele Charttechniker nun im Verkaufsmodus, nach dem die Aktie zuletzt deutlich an Wert verloren hat. Zwar wird die Aktie immer noch von vielen Anlegern im Sektor bevorzugt, aber da der gesamt Sektor unter Druck steht, ist auch Daimler hiervon betroffen. Ein Ende der Abwärtsbewegung ist nicht in Sicht.

Aus Deutschland

Europas größter Sportartikelhersteller adidas (WKN A1EWWW) konnte sich in der ersten Jahreshälfte 2015 nach dem schwierigen Geschäftsjahr 2014 wieder etwas erholen. Zwar bereitet die Golfsparte den Herzogenaurachern immer noch Kopfzerbrechen. Allerdings will man dieses Problem nun aggressiv angehen. Aggressiv soll auch der US-Markt angegangen werden. Dabei scheut man nicht davor zurück, US-Sportlergrößen geradezu mit Geld zu überschütten. Unsere Einschätzung dazu hier.
Das niedrige Zinsumfeld und die Probleme bei der US-Fondstochter PIMCO können der Allianz (WKN 840400) weiter nichts anhaben. Nach einem guten zweiten Quartal konnten sich die Münchner auch für das Gesamtjahr 2015 weiter optimistisch zeigen. Mehr dazu hier.
Bereits am Montag konnte Deutschlands zweitgrößter Energieversorger RWE (WKN 703712) mit dem vom Aufsichtsrat abgesegneten Konzernumbau nicht für Aufbruchstimmung sorgen. Am Donnerstag haben die Essener mit ihren jüngsten Geschäftszahlen erneut unter Beweis gestellt haben, dass es immer schlimmer kommen kann. Unsere Einschätzung dazu hier.
Noch immer will der Kasseler Salz- und Düngemittelhersteller K+S (WKN KSAG88) von einer Übernahme durch den kanadischen Konzern Potash (WKN 878149) zu den aktuell gehandelten Bedingungen nichts wissen. Neben Sorgen vor Entlassungen und Standortschließungen hält man vor allem die gebotenen 41,00 Euro je K+S-Aktie für zu wenig. Zudem zeigen die jüngsten Quartalsergebnisse, dass K+S auch alleine ganz gut zurechtkommt. Mehr dazu hier.

Internationales

Gerade als mit dem Versorger RWE ein großer deutscher Konzern angekündigt hat, sich von seiner bisherigen Holding-Struktur zu verabschieden, geht das US-Internetunternehmen Google (WKN A0B7FY) genau den entgegengesetzten Weg. Unter der neu geschaffenen Dach-Holding mit dem Namen Alphabet sollen die verschiedenen Geschäftsbereiche zukünftig eigenständig agieren können. Anleger finden das toll! Unsere Einschätzung dazu hier.
Nach den jüngsten Aussagen von Konzernchef und Gründer Elon Musk zum Kapitalbedarf sowie der zuletzt an den Tag gelegten Geschwindigkeit, mit der Tesla Motors (WKN A1CX3T) Geld verbrannt hat, kam es am Markt nicht überraschend, dass man sich nun frisches Geld beschaffen möchte. Der kalifornische Elektrowagenbauer beschafft sich mit der Ausgabe neuer Aktien rund 500 Mio. US-Dollar zur Finanzierung verschiedener Zukunftsinvestitionen. Mehr dazu hier.
So etwas nennt man wohl einen Start nach Maß. Der neue Chef des US-Netzwerk-Riesen Cisco Systems (WKN 878841) Chuck Robbins konnte gleich bei seinem ersten Quartalsbericht überzeugende Ergebnisse abliefern. Dabei schaffte es das Unternehmen in seinem vierten Geschäftsquartal 2014/15 (Ende Juli) sowohl bei den Umsätzen als auch auf der Ergebnisseite die Markterwartungen zu schlagen. Unsere Einschätzung dazu hier.
Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern Nestlé (WKN A0Q4DC) hatte zuletzt mit dem Rückruf von Fertignudeln in Indien und der starken Schweizer Währung zu kämpfen. Trotzdem konnte sich das SMI-Unternehmen im ersten Halbjahr 2015 überraschend gut schlagen. Mehr dazu hier.

Wochenvorschau: Unternehmenstermine

Die Berichtssaison nähert sich ihrem Ende entgegen. In der kommenden Woche berichten u.a.: Agilent, Stabilus, Urban Outfitters (Montag); Home Depot, INDUS, TJX, Wal-Mart, Wirecard (Dienstag); Deutsche Annington, NetApp, Staples, Sixt Leasing, Target, zooplus (Mittwoch); Brocade, Gap, Hewlett-Packard, JinkoSolar, Ross Stores, Salesforce.com, Sears, Sixt (Donnerstag); ANN, Borussia Dortmund, Deere, Footlocker, SKW Stahl (Freitag).

Wochenvorschau: Konjunkturdaten

Montag
11:00 EU Handelsbilanz (Juni)
14:30 US Empire-State-Manufacturing Index (August)
16:00 US NAHB Wohnungsmarktindex (August)

Dienstag
14:30 US Baubeginne (Juli)
14:30 US Baugenehmigungen (Juli)

Mittwoch
10:00 EU Leistungsbilanz (Juni)
14:30 US Verbraucherpreise (Juli)

Donnerstag
08:00 DE Erzeugerpreise (Juli)
14:30 US Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Vorwoche)
16:00 US Frühindikatoren (Juli)
16:00 US Philly-Fed-Index (August)
16:00 US Verkauf bestehender Häuser (Juli)

Freitag
08:00 DE GfK Konsumklima (August)
16:00 EU Verbrauchervertrauen (August)

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