Die Aktie von RWE (WKN 703712) kann am Mittwoch überraschend den DAX anführen. Konkrete Nachrichten dazu fehlen. Doch nach den Verlusten der letzten Tage setzen offenbar Optimisten wieder auf eine Erholung des Versorgertitels. Das kann nach hinten los gehen.
Die Fakten: Das klassische Versorger-Geschäft von RWE existiert so gut wie nicht mehr, bzw. wirft keine Gewinne mehr ab. Der Betrieb von großen Kraftwerken, noch dazu mit Kohle betrieben, wird zunehmen kritisch gesehen. Die VW-Abgas-Manipulationen machen dies nur allzu deutlich. Ein neues Geschäftsmodell wiederum hat RWE noch nicht. Auch der angekündigte Umbau ist kein Allheilmittel, sondern verzögert den radikalen Umbau nur noch länger. Dieses Verhalten ist nachvollziehbar: Stellenabbau im Ruhrgebiet, wo zugleich die größten Anteilseigner sitzen, macht sich nicht gut. Doch über kurz oder lang wird auch das Thema sicher hochkommen. Derweil können sich die Kommunen wohl eine Dividene an die Haare schmieren. Sicher ist die jedenfalls nicht mehr. Von was auch.
Der Chart zeigt schön, welchen Spaß Short-Investoren mit RWE haben konnten. Für langfristige Anleger ist RWE damit ein absolutes Grauen. Auf fünf Jahre gesehen, haben Anleger 80 Prozent verloren, während im DAX im gleichen Zeitraum fast 60 Prozent zu machen waren (inkl. der aktuellen Korrektur). Die Zukunftaussichten sind düster, zumindest in meinen Augen. Anleger, die auch weiterhin als RWE-Bären unterwegs sind, könnten sich mal das Hebelprodukt mit der WKN CW4ARX ansehen. Optimisten, die nicht auf die Aktie direkt setzen wollen, könnten derweil auf das Hebelprodukt mit der WKN CW4HR6 setzen.
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Bildquelle: Pressefoto RWE
