Nachdem in der vergangenen Woche noch die Konjunktursorgen dominierten, zeigt die aktuelle Erholung an den weltweiten Börsen trotz mauer Wirtschaftsdaten, dass nun der Blick auf geldpolitische Fantasie wieder en vogue ist. Der gestrige Notenbank-Tag brachte dafür zwar wenig neue Erkenntnisse, in Zusammenhang mit den schwachen Arbeitsmarktdaten und den Hinweisen auf die Sorgen um die Schwellenländer wird am Markt allerdings wieder eine expansivere Tendenz in den USA erwartet. Gleichzeitig gingen die Spekulationen auf zusätzliche Stimuli der EZB nicht zurück.
Stützend wirkte für den Deutschen Aktienindex auch der erfolgreiche Börsengang von Schaeffler und eine Ausweitung der Erholung der Problemkinder Volkswagen, RWE und E.on. Als Wochenbilanz kann sich ein stattliches Plus von knapp fünf Prozent durchaus sehen lassen. Allzu dick aber ist das Polster zum Jahrestief bei 9.300 Punkten noch nicht, und der schwache Quartalsbericht-Auftakt von Alcoa wirkt ernüchternd angesichts der nun beginnenden Bilanzsaison. Blickt man auf die jüngste Stabilisierung der Rohstoffpreise, scheint am Markt allerdings auch Hoffnung aufzukommen, dass die Konjunktur bald wieder anzieht. Eine spannende Zeit steht den Börsen und den Anlegern bevor.
Aus charttechnischer Sicht gilt es für den DAX, nachhaltig die 10.100 Punkte nach oben zu überwinden, um den Weg zunächst zur 10.255, darüber 10.325 zu ebnen, wo jeweils potenzielle Widerstände lauern. Auf der Unterseite stellen die 10.000, 9.780 und 9.650 potenzielle Unterstützungen dar.
Ein Beitrag von Andreas Paciorek
Er ist Market Analyst Germany & Austria bei CMC Markets, Frankfurt.
Davor arbeitete er bei der Bank of Tokyo Mitsubishi in Frankfurt sowie bei der Varengold Bank. Paciorek hat ein Diplom der Universität Bonn im Bereich Regionalwissenschaften Japan mit Schwerpunkt Wirtschaft.
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