Gerresheimer: Pharma-Industrie treibt Wachstum voran

Und wieder einmal erhöht der Verpackungshersteller Gerresheimer (WKN A0LD6E) seine Umsatzprognose. Dabei sorgten die sehr guten Ergebnisse für das zweite Geschäftsquartal (März-Mai) dafür, dass das Unternehmen für das laufende Jahr nun ein Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr um 9 bis 10 Prozent zu konstanten Wechselkursen erwartet, statt der bisher angenommenen 7 bis 8 Prozent.

Im zweiten Quartal wuchs der Konzernumsatz im Vergleich zur Vorjahresperiode um 10,3 Prozent auf 314,0 Mio. Euro. Zu konstanten Wechselkursen entspricht dies einem Wachstum von 8,1 Prozent. Das operative Ergebnis (Adjusted EBITDA) konnte um 4,3 Prozent auf 58,6 Mio. Euro gesteigert werden. Die operative Marge (Adjusted EBITDA-Marge) betrug im zweiten Quartal 18,7 Prozent (Vorjahr 19,8 Prozent). Beim Ergebnis nach Steuern ging es sogar um 30,8 Prozent auf 17,4 Mio. Euro nach oben.

Laut Uwe Röhrhoff, Vorstandsvorsitzender der Gerresheimer AG wuchs das Unternehmen vor allem in den Schwellenländern mit Standardverpackungen aus Glas und Kunststoff für Arzneien. In den etablierten Märkten wurden die Umsatzzuwächse dagegen mit anspruchsvollen Produkten zur Dosierung und Verabreichung von Medikamenten erzielt. Auf Unternehmensseite wird ein Anhalten dieses Trends erwartet, weshalb die Umsatzprognose nach oben geschraubt wurde. Dabei sieht Gerresheimer vor allem in den Bereichen Plastic Systems und Tubular Glass weiterhin guten Geschäftsaussichten. Dagegen wird die Prognose für die operative Marge bei 19,5 Prozent belassen.

Ob sich die erhöhten Ziele erreichen lassen, wird sich einmal mehr an der Nachfrage aus der Pharma-Industrie entscheiden. Denn Gerresheimer beliefert hauptsächlich die internationale Pharma- und Healthcare-Industrie, was etwa 80 Prozent des Umsatzes ausmacht. Etwas mehr als 10 Prozent des Umsatzes wird mit der Belieferung der Kosmetik-Industrie erzielt. Die Belieferung der anderen Branchen wie die Nahrungsmittel-, Getränke- und Automobilindustrie macht zusammen weniger als 10 Prozent des Umsatzes aus.

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Quelle: comdirect

Neben dem Management blicken auch die Analysten der Commerzbank positiv in die Zukunft von Gerresheimer. Dabei wurden die guten Zahlen zum Anlass genommen weiterhin eine Kaufempfehlung für die im MDAX gelistete Aktie des Unternehmens auszusprechen. Das Kursziel wurde bei 43,00 belassen. Denn das Papier könnte, trotz des jüngsten Aufwärtstrends noch Luft nach oben haben. Mit einem 2012er-KGV von 14,5 und einer Dividendenrendite von 1,9 Prozent dürfte die Aktie immer noch relativ attraktiv bewertet sein- wobei die Dividende außer Acht gelassen werden darf…