Großbritanniens Wirtschaft läuft – Einkaufsmanagerindex überrascht positiv, Pfund steigt

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Die Wirtschaft in Großbritannien präsentiert sich weiterhin stark und nach guten Zahlen kann heute auch das Britische Pfund weiter zulegen und kommt damit der Marke von 1,60 US-Dollar wieder ein Stückchen näher. Der heute veröffentlichte Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes überraschte für den Monat Oktober mit einem Sprung auf ein 16-Monats-Hoch, welches ein Wachstum der Wirtschaft auf der Insel im vierten Quartal um ein Prozent andeutet.

Ohnehin entwickelt sich die britische Wirtschaft still und heimlich trotz aller Krisen am besten im Kreise der G7-Länder. Die Löhne steigen kräftig und sollten irgendwann die Rohstoffpreise wieder anziehen, könnte dies zu einer plötzlich steigenden Inflation führen. Die Briten werden sich aber trotz einer starken Export-Komponente, auf der der Sprung des heutigen Einkaufsmanagerindex insbesondere basierte, wohl kaum allein aus dem Währungsabwertungswettlauf verabschieden. Sie werden wohl eher warten, bis es der große Bruder USA vormacht. Insbesondere auch deshalb, da gerade die Preiskomponente des heute veröffentlichten Index den Inflationsdruck nicht erhöht hat.

Sollten die Arbeitsmarktzahlen aus den USA zum Ende der Woche schwach ausfallen und sich damit eine Zinswende in den USA erst im nächsten Jahr andeuten, könnte auch das Britische Pfund wieder etwas verlieren. Nichtsdestotrotz könnte die Währung aus dem Vereinten Königreich neben dem US-Dollar in den kommenden Monaten zu den Gewinnern am Devisenmarkt gehören.

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Ein Blick auf die Charttechnik: Zuletzt ist das GBP/USD-Währungspaar von der unteren Seite der Range seit Mai abgeprallt und auch über die Abwärtstrendlinie von August gestiegen. Damit ergibt sich zunächst die Chance, wieder bis zur Oberseite der Range um 1,58 US-Dollar zu laufen. Ob dies gelingt, hängt auch von der Sitzung der Bank of England am Donnerstag ab. Sollten die Sitzungsprotokolle mehr Abweichler aufweisen, die zugunsten einer Anhebung der Zinsen in Großbritannien votierten, würde dies das Britische Pfund weiter beflügeln.

Andreas PaciorekEin Beitrag von Andreas Paciorek

Er ist Market Analyst Germany & Austria bei CMC Markets, Frankfurt.
Davor arbeitete er bei der Bank of Tokyo Mitsubishi in Frankfurt sowie bei der Varengold Bank. Paciorek hat ein Diplom der Universität Bonn im Bereich Regionalwissenschaften Japan mit Schwerpunkt Wirtschaft.

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