ProSieben/Sat1 zurück in der Erfolgsspur

Aktionäre von Medienkonzernen brauchen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten besonders gute Nerven. Werbeeinnahmen sind wichtige Umsatzbringer. Brechen diese weg, geraten die Unternehmen in Schwierigkeiten und ihre Aktienkurse geraten ins Trudeln. Im Februar 2007 kosteten Axel-Springer-Aktien gut 50 Euro. Im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise verloren sie satte 72% und notierten Im Dezember 2008 bei nur noch 14 Euro (siehe Chart 1). Noch schlimmer traf es ProSieben/Sat1. Ausgehend von seinem Hoch im Juli 2007 (30,39 Euro) ging es mit dem Fernsehsender innerhalb von 1 ½ Jahren brutale 97% abwärts. Entgegen meiner ursprünglichen Erwartung schaffte ProSieben/Sat1 jedoch einen eindrucksvollen Turnaround. Wie könnte es weitergehen?

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Chart 1: Aktienkurs von Axel Springer mit Haase & Ewert Trendfolgesystem: Axel Springer befand sich das gesamte Jahr 2008 in einem intakten Abwärtstrend. Erst im April 2009 erfolgte der Dreh auf Hausse. Quelle: www.HaaseEwert.de

Fundamentale Bewertung stimmt

Ein wichtiges Kriterium für Investitionsentscheidungen liefern fundamentale Kennziffern eines Unternehmens. Hier gibt es innerhalb des Mediensektors große Unterschiede. Während beispielsweise für den Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland ein ambitioniertes 2012er Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15 erwartet wird, erscheint Springers KGV (12) preiswerter.

Für ProSieben muss aktuell gar nur das 10fache des Jahresgewinnes bezahlt werden. Auch beim Kurs-Umsatz-Verhältnis

(KUV) belegen beide Unternehmen in ihren Vergleichsgruppen vordere Plätze (Springer: 1,1, ProSieben: 1,4). Kabel Deutschland kostet dagegen das Dreifache eines Jahresumsatzes. Schöne Dividendenrenditen von 4,6% (Springer) und sogar 6,5% (ProSieben) gibt es als Bonbon dazu. Lediglich die geringen Eigenkapitalquoten von 27% (ProSieben) und 40% (Springer) trüben das Bild etwas ein. (Quelle: bloomberg.com).

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Tabelle / Abbildung 2: 10 Medien-Aktien aus dem Branchenindex DJ Stoxx 600 Media – ergänzt um ProSieben und Sky Deutschland – im Vergleich Kursentwicklung und Ergebnis des Haase & Ewert Trendfolgesystems seit 2008. Quelle: www.HaaseEwert.de

Trendfolge schlägt Kaufen und Halten

Wie wichtig Trendfolge für das Vermeiden katastrophaler Verluste sein kann, zeigt das Beispiel von ProSiebenSat1. Das von meinem Kollegen Daniel Haase und mir entwickelte Trendfolgesystem generierte bereits im August 2007 bei 25,01 Euro und damit weit vor dem Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise ein Verkaufssignal. Danach ging es 96% bis auf 0,86 Euro abwärts. Fast sah es so aus, als ob dem Fernsehsender das gleiche Schicksal wie Karstadt/Quelle (Insolvenz) drohen würde, doch dem Unternehmen gelang eindrucksvoll die Wende. Im Mai 2009 wurde mit einem neuen Hausse-Signal (2,72 Euro) ein neuer Hausse-Trend eingeleitet. Heute kosten ProSieben-Aktien 17,86 Euro und damit +9% mehr als zum Jahresbeginn 2008 (Kurs: 16,39 Euro). Wer dagegen auf Trendfolge setzte, konnte einerseits seine Nerven schonen und andererseits sein Kapital im gleichen Zeitraum vervielfachen (siehe Tabelle: +530%). Für neue Engagements sollte erst ein Ausbruch über 20 Euro abgewartet werden. Dann würde nach unserer Trenddefinition ein neuer Aufwärtstrend beginnen.

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Chart 2: ProSieben-Kurs mit Haase & Ewert Trendfolge: Dem „Beinahe-Bankrott“ 2009 folgte ein schöner Aufwärtstrend. Quelle: www.HaaseEwert.de

Medienkonzern für Empfehlungsliste qualifiziert

In der von Daniel Haase und mir jüngst veröffentlichten Sonderstudie „Mit den besten Aktien durch den Euro-Kollaps“ befindet sich unter 16 soliden und zudem attraktiv bewerteten Finalisten auch ein international bekannter Medienkonzern (Marktkapitalisierung über 30 Milliarden Euro), der sich anhand unserer Auswahlkriterien (niedrige KGV; KUV) für unsere Empfehlungsliste qualifiziert hat. Zudem befindet sich die Aktie in einem klaren Aufwärtstrend.

Herzliche Grüße und achten Sie auf den Trend.

Ein Gastkommentar von Gerd Ewert/

Aktuelle Markteinschätzungen (Kommentare, Trendsignale für Länder und Sektoren) von Daniel Haase und Gerd Ewert sowie Informationen zur oben erwähnten Sonderstudie finden Sie in unserem alle zwei Wochen erscheinenden, kostenfreien Trendfolger. Melden Sie sich hierzu einfach unter www.haaseewert.de an.