Rohöl: Überangebot bestimmt den Preis

Bildquelle: markteinblicke.de

Seit rund einem Jahr ist der Ölpreis auf Talfahrt. Trotz leichter Stabilisierungstendenzen ist keine Trendwende in Sicht. Mit einem Discount Put können Anleger mit einem Puffer auf sinkende Kurse setzen.

Der Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs durch die Türkei über der türkisch-syrischen Grenze hat die Spannungen im Nahen Osten deutlich verschärft. In der Folge legten die Ölpreise kräftig zu. Sowohl Brent als auch WTI verteuerten sich um knapp drei Prozent. Die Sorge der Börsianer: Eine Verschärfung der Spannungen zwischen der Türkei und Russland könnte auch die Öllieferungen betreffen. Laut US-Energiebehörde EIA wurden 2009 durch den Bosporus 2,9 Mio. Barrel Rohöl pro Tag vom Kaspischen Meer zum Mittelmeer transportiert.

Allerdings haben sich die Wogen schon wieder geglättet. Russlands Präsident Wladimir Putin hat dem französischen Präsidenten François Hollande zugesagt, gemäßigte Rebellen zu schonen, die Luftangriffe auf den IS zu verstärken und besser zu koordinieren. Damit wird eine internationale Allianz gegen den IS wahrscheinlicher, was zunächst in Frage stand. „Somit konzentriert sich das Interesse am Ölmarkt wieder auf das Überangebot“, sagt Commerzbank-Rohstoffanalyst Eugen Weinberg. „Dieses dürfte bis weit in das Jahr 2016 Bestand haben und zu einem weiteren Anstieg der Lagerbestände führen.“ Diese sind in den USA zuletzt neun Wochen in Folge gestiegen und befinden sich nur noch knapp unter dem im Frühjahr verzeichneten Rekordniveau.

Quelle: Guidants
Quelle: Guidants

Die Rohölproduktion indes ging zuletzt nur leicht zurück. Sie blieb mit knapp 9,2 Mio. Barrel pro Tag auf einem hohen Niveau. „Der deutliche Rückgang der Bohraktivität – die Anzahl der aktiven Ölbohrungen liegt mittlerweile auf dem niedrigsten Stand seit fast fünfeinhalb Jahren – hat somit noch nicht zu einem stärkeren Rückgang der US-Rohölproduktion geführt“, so Weinberg. „Dies ist aber notwendig, damit sich die Ölpreise nachhaltig erholen können.“ Mit anderen Worten: Kurzfristig dürften die Rohölpreise unter Druck bleiben. Daher sollten Anleger mittels eines WTI Discount-Puts (ISIN DE000CN0KX03) von der Commerzbank weiterhin auf der Short-Seite bleiben.

Diese Publikation wird mit Unterstützung der Emittenten von strukturierten Wertpapieren erstellt.

 

Ein Beitrag von Christian Scheid. Er ist Chefredakteur von Zertifikate // Austria und freier Wirtschafts- und Finanzjournalist. Er schreibt für mehrere österreichische und deutsche Fachmagazine und -zeitungen. Sein Gratis-Newsletter ZERTIFIKATE // AUSTRIA ist mehr als lesenswert. Hier geht es zur Anmeldung.

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