Die erneute Abwertung des Yuan und der Crash mit Handelsaussetzung an den chinesischen Börsen versetzten den Märkten heute erneut einen schweren Schlag. Den Deutschen Aktienindex drückte dies zum ersten Mal seit Oktober wieder in den vierstelligen Bereich. Mit der Senkung der globalen Wachstumsprognose durch die Weltbank für dieses Jahr wurden die im Fokus stehenden Konjunktursorgen noch geschürt.
Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, wo schwächere Konjunkturdaten auch aus China stets die Fantasien der Marktteilnehmer anregten, dass die Notenbanken den Börsen oder der Konjunktur helfend unter die Arme greifen, fällt dieser stützende Faktor aktuell weg. Zum einen dürfte dies an den aus Sicht der Investoren zuletzt enttäuschend ausgefallenen Stimuli-Maßnahmen der EZB und BoJ liegen, andererseits aber auch an der wachsenden Skepsis, wie wirksam die bereits beschlossenen Liquiditäts-Dopings überhaupt sind.
Am späten Nachmittag konnten die Märkte in den USA und Europa sich trotzdem etwas fangen, als China erklärte, dass sie das automatische System der Handelsaussetzung aufhebt. Marktteilnehmer hatten kritisiert, dass dieses die Panik an den Märkten eher noch verstärkt.
Aus charttechnischer Sicht prallte der DAX an der charttechnischen Region um 9.885 Zähler ab und formte einen bullischen Hammer. Damit ergibt sich die Chance auf eine Schließung des heute gerissenen Gaps. Insgesamt bleibt aber die um 9.700 Punkte verlaufende Aufwärtstrendlinie von 2011 ein verlockendes Ziel für die Bären.
Ein Beitrag von Andreas Paciorek
Er ist Market Analyst Germany & Austria bei CMC Markets, Frankfurt.
Davor arbeitete er bei der Bank of Tokyo Mitsubishi in Frankfurt sowie bei der Varengold Bank. Paciorek hat ein Diplom der Universität Bonn im Bereich Regionalwissenschaften Japan mit Schwerpunkt Wirtschaft.
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