Um 5: DAX stürzt ab – Krisenstimmung zum Wochenende

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Dieser Cocktail aus negativen Einflussfaktoren war dann auch für die hartgesottensten Optimisten an der Börse zu viel: Chinesische Börsen in der Nähe der Vorjahrestiefs, ein Rohölpreis auf einem neuen Mehrjahrestief, schwächelnde Konjunkturdaten und ein anziehender Euro. Da ist es nicht verwunderlich, dass vor dem Wochenende wenig Lust auf Engagements in Aktien aufkam.

Dass es der chinesischen Regierung einfach nicht gelingen will, die Börsen im Land zu stabilisieren, schürt die Angst einer Infektion der westlichen Börsen. Stellt sich nicht bald eine Stabilisierung an den Märkten ein, übernehmen von technischer Seite die Bären das Börsenjahr 2016.

Eine Industrieproduktion, die ein weiteres Indiz für eine befürchtete Rezession im verarbeitenden Gewerbe in den USA lieferte, hinter den Erwartungen zurückbleibende Einzelhandelsumsätze und ein Empire State Index auf dem tiefsten Stand seit März 2009 lassen auch die USA verstärkt auf dem globalen Radar der Konjunktursorgen auftauchen.

Dass mit diesen Konjunkturdaten und einem schwachen Rohölpreis die Wahrscheinlichkeit für schnelle weitere Zinsanhebungen in den USA sinkt, konnte heute niemanden von einem Investment in Aktien überzeugen. Bleibt zu hoffen, dass wenigstens die Quartalsberichtssaison in den USA einen Hoffnungsschimmer liefert.

Aus charttechnischer Sicht ist der Einbruch des DAX unter das gestrige Tief um 9.612 Zähler ein Schlag für die Bullen. Damit wurde auch die Aufwärtstrendlinie von 2011 gebrochen und der Weg zu einem Test der 9.300 Punkte ist frei. Erst bei einer nachhaltigen Zurückeroberung der 9.760er Zone entspannt sich das Chartbild wieder.

Andreas PaciorekEin Beitrag von Andreas Paciorek

Er ist Market Analyst Germany & Austria bei CMC Markets, Frankfurt.
Davor arbeitete er bei der Bank of Tokyo Mitsubishi in Frankfurt sowie bei der Varengold Bank. Paciorek hat ein Diplom der Universität Bonn im Bereich Regionalwissenschaften Japan mit Schwerpunkt Wirtschaft.

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