SMA Solar: Kurssturz nach Prognoseschock

Nicht auch noch SMA Solar (WKN A0DJ6J), werden sich viele Anleger gedacht haben. Denn der Weltmarktführer bei den sogenannten Wechselrichtern bildete im bisherigen Jahresverlauf eine positive Ausnahme in der kriselnden Solarbranche. Doch der gesenkte Ausblick für 2013 ließ die im TecDAX notierte Aktie am Freitagmorgen um mehr als 20 Prozent einbrechen.

Aufgrund der massiven Förderkürzungen im europäischen Photovoltaik-Markt und eines zunehmenden Preisdrucks rechnet SMA Solar mit einem deutlichen Umsatzrückgang auf 0,9 Mrd. Euro bis 1,3 Mrd. Euro (2012: 1,3 bis 1,5 Mrd. Euro). „Im besten Fall rechnen wir 2013 mit einem ausgeglichenen operativen Ergebnis. Einen Verlust können wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht ausschließen“, so die Aussagen des Vorstandssprechers Pierre-Pascal Urbon zu den Aussichten des Unternehmens.

Als Reaktion will man bei SMA Solar die Kosten mit Hilfe von Stellenstreichungen herunterfahren. Demnach will man sich schrittweise von 450 seiner weltweit rund 5.500 Mitarbeitern trennen und den Einsatz von 600 Zeitarbeitern beenden. Von den Stellenstreichungen ausgenommen bleibt der Bereich Entwicklung. Hier will SMA im kommenden Jahr durch Investitionen von über 100 Mio. Euro strategisch wichtige Zukunftstechnologien vorantreiben.

Obwohl der TecDAX-Konzern im ersten Halbjahr mit einem rückläufigen Gewinn fertig werden musste, konnte man sich im Gegensatz zu den anderen Unternehmen der Branche immerhin in der Gewinnzone halte und beim Umsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011 sogar zulegen. Der Konzernumsatz wuchs um 16,6 Prozent auf 833,7 Mio. Euro, nach 715,0 Mio. Euro im Vorjahr. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank auf 83,7 Mio. Euro, nach zuvor 103,7 Mio. Euro. Der Konzernüberschuss fiel von 73,5 Mio. auf 59,4 Mio. Euro.

Mit den nun beschlossenen Investitionen in Zukunftstechnologien und Kostensenkungen an anderer Stelle, will man schnellstmöglich wieder auf den Erfolgsweg zurückfinden. „Wenn es uns gelingt, durch technologische Innovationen die Herstellungskosten zu reduzieren und den Markt für Energiemanagement- und Solar-Diesel-Hybrid-Systeme zu erschließen, werden wir ab 2014 wieder zur Profitabilität zurückkehren können“, sagte Urbon. Warten wir es also ab, ob die Maßnahmen in der gewünschten Form greifen. Sollten Anleger der Meinung sein, dass SMA Solar trotz der nun ausgesprochenen Prognosesenkung in Zukunft eine positive Ausnahme im Solarbereich bleiben wird, erhalten sie die Aktie des Unternehmens derzeit zu einem 2013er-KGV von 12,7 und deiner Dividendenrendite von 2,7 Prozent.