Deutsche Börse greift nach der London Stock Exchange – Erfolg offen!

Bildquelle: markteinblicke.de

Aller guten Dinge sind drei. Getreu diesem Motto versucht sich die Deutsche Börse (WKN 581005) nun zum dritten Mal nach 2000 und 2004 an einem Zusammenschluss mit der Londoner Konkurrenz von der London Stock Exchange (WKN A0JEJF). Der Erfolg ist jedoch noch immer offen.

Aufgrund der Größenverhältnisse würde die Deutsche Börse die Oberhand der gemeinsamen Börsenbetreiber-Gesellschaft inne haben. Damit läge die Londoner Börse künftig in deutschen Händen. In einer vor kurzem veröffentlichten Ad-hoc-Mitteilung der Deutschen Börse heißt es:

Der Potentielle Zusammenschluss würde als Zusammenschluss unter Gleichen unter einer neuen Holdinggesellschaft im Wege eines Aktientauschs strukturiert. Gemäß den Bedingungen des Potentiellen Zusammenschlusses würden die Aktionäre der Deutsche Börse für jede Deutsche Börse Aktie eine neue Aktie und die Aktionäre der LSE für jede LSE Aktie 0,4421 neue Aktien erhalten. Auf der Grundlage dieses Umtauschverhältnisses gehen die Parteien davon aus, dass die Aktionäre der Deutsche Börse rund 54,4 % und die Aktionäre der LSE rund 45,6 % des erhöhten ausgegebenen und auszugebenen Aktienkapitals des gemeinsamen Unternehmens halten würden. Das gemeinsame Unternehmen hätte einen einheitlichen Verwaltungsrat, der zu gleichen Teilen aus Mitgliedern der Deutsche Börse und der LSE zusammengesetzt ist.

Der Vorstand der Deutsche Börse und der Verwaltungsrat (Group Board) der LSE sind der Auffassung, dass der Potentielle Zusammenschluss eine überzeugende Möglichkeit für beide Unternehmen darstellen würde, sich gegenseitig in einer branchenprägenden Transaktion zu stärken und einen führenden europäischen Anbieter für globale Marktinfrastruktur zu schaffen. Die Verbindung der komplementären Wachstumsstrategien, Produkte, Dienstleistungen und globalen Positionierung der Deutsche Börse und LSE würde es dem gemeinsamen Unternehmen nach Einschätzung der Parteien ermöglichen, den Kunden Full-Service Leistungen auf globaler Basis anzubieten. Deutsche Börse und LSE sind der Auffassung, dass der Potentielle Zusammenschluss die Möglichkeit für ein stärkeres Wachstum, erhebliche Kundenvorteilen einschließlich Cross-Margining für das Clearing zwischen börsennotierten und außerbörslich gehandelten Derivaten (vorbehaltlich regulatorischer Genehmigungen), substantielle Umsatz- und Kostensynergien sowie eine erhöhte Wertschöpfung für die Aktionäre bietet. Das Kerngeschäft der Deutsche Börse und der LSE würde unter den bisherigen Marken fortgeführt. Die gegenwärtigen regulatorischen Rahmenbedingungen der regulierten Einheiten des gemeinsamen Unternehmens würden – vorbehaltlich üblicher und abschließender regulatorischer Genehmigungen – unverändert bleiben. …

Es wird spannend, ob es tatsächlich zu einem solchen Deal kommt. Vor dem Hintergrund eines möglichen Brexit hätte eine Londoner Börse mit Holdingsitz in der Eurozone einen gewissen Charme. Die kommenden Wochen entscheiden darüber. Die beiden größten Finanzplätze Europas in einer Hand wäre jedenfalls durchaus sinnvoll. Die Aktien beider Börsenbetreiber haben auf jedenfall schon einmal kräftig auf die Ankündigung reagiert. Ob der Sprung der LSE-Aktie von über 17 Prozent gehalten werden kann, muss sich erst noch zeigen. Das moderate Plus bei der Deutschen Börse ist jedenfalls nicht so übertrieben euphorisch. Schließlich sind auch noch ein paar regulatorische Fragen zu klären.

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