In den Medien wird heute die Meldung gefeiert, dass der deutsche Staat im vergangenen Jahr einen Rekordüberschuss erzielt hat.
Was die meisten in diesem Zusammenhang nicht wissen, ist dies:
Ein staatlicher Überschuss ist auf Dauer nicht haltbar. Er würde sogar zum Zusammenbruch des Systems führen. Letzteres allerdings nur theoretisch, weil es praktisch zu dauerhaften Überschüssen bei uns gar nicht erst kommen wird.
Warum ist das so? Ganz einfach:
Unser Geldsystem funktioniert nur, wenn die Gesamtschulden stetig wachsen. Wenn aber die Staatsschulden nicht wachsen, müssten dafür die Schulden der privaten und/oder des Auslands umso stärker zulegen.
Dazu passt die ebenfalls aktuelle Meldung, dass der deutsche Leistungsbilanzüberschuss im vergangenen Jahr ebenfalls auf Rekordhöhe gestiegen ist.
Zur Einordnung: Dies heißt nichts anderes, als dass sich das Ausland um diesen Betrag (also um den Leistungsbilanzüberschuss) in Deutschland zusätzlich verschuldet hat.
Die Schulden müssen also zulegen, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Und wenn das Ausland nicht mehr kann und die privaten auch nicht, muss früher oder später wieder der Staat als Neu-Schuldner einspringen.
Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Und es wird auch passieren, wetten?
Sie glauben und verstehen das nicht? Das kann ich gut nachvollziehen, weil es auf Anhieb tatsächlich nicht so einfach zu durchschauen ist.
Aber im Buch “Die Wahrheit über Geld†erkläre ich es leicht verständlich.
Darin steht unter anderem auch, warum die Zinsen auf lange Zeit so niedrig bleiben müssen und warum das Bargeld in den nächsten Jahren immer mehr zurückgedrängt wird.
Wolfgang Schäuble bringt es auf den Punkt, wenn er sagt: Niemand hat die Absicht, das Bargeld abzuschaffen.
;-))))))
Ein Beitrag von Raimund Brichta.
Seit 1992 moderiert Raimund Brichta die tägliche „TELEBÖRSE“ auf n-tv, die älteste und populärste Börsensendung im deutschen Fernsehen.
Darüberhinaus ist der Diplom-Volkswirt als Sachbuchautor, sowie als freier Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig.
Raimund Brichta ist Träger des State-Street-Preises für Finanzjournalisten 2008.
Bildquelle: Raimund Brichta/markteinblicke.de