Um 5: DAX wie gelähmt vor EZB-Sitzung – Erinnerungen an den Dezember noch präsent

Bildquelle: Pressefoto Europäische Zentralbank

Bevor am Donnerstag die Europäische Zentralbank ihre Entscheidung zugunsten oder gegen eine Ausweitung der geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen bekannt geben wird, gehen die Börsen in den Konsolidierungsmodus über. Das Risiko, erneut auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, erscheint den Anlegern in der aktuellen Situation zu hoch. Vielen dürfte die Enttäuschung und entsprechende Marktreaktion zur Dezember-Sitzung noch gut in Erinnerung sein.

Nach den jüngsten Signalen, die keineswegs eine klare Linie der EZB-Ratsmitglieder bei den Stimuli-Maßnahmen andeuten, werden die Investoren deshalb vorsichtig. Hinzu kommt, dass die Maßnahmen der Zentralbank zunehmend Kritik hervorrufen, während gleichzeitig ihre zusätzliche stimulierende Wirkung bezweifelt wird. Insbesondere ein noch tieferes Negativzinsniveau bei den Einlagesätzen weckt Sorgen vor einer weiteren Belastung der Margen in der europäischen Bankenwelt.

Auch die US-Marktteilnehmer halten sich aktuell zurück und belassen ihre Leitindizes aktuell etwa auf Freitagsschlussniveaus. Mit den anstehenden Reden der Fed-Geldpolitiker Brainard und Fischer am Abend stehen allerdings auch noch potenzielle Impulsgeber in der Pipeline. Es bleibt auch hier die Frage weiter offen, ob die Fed in etwas mehr als einer Woche eine weitere Zinsanhebung verkünden oder sich noch etwas mehr Zeit lassen wird. Angesichts der unklaren Konjunkturlage dürften die Anleger eine abwartende Notenbank bevorzugen.

Andreas PaciorekEin Beitrag von Andreas Paciorek

Er ist Market Analyst Germany & Austria bei CMC Markets, Frankfurt.
Davor arbeitete er bei der Bank of Tokyo Mitsubishi in Frankfurt sowie bei der Varengold Bank. Paciorek hat ein Diplom der Universität Bonn im Bereich Regionalwissenschaften Japan mit Schwerpunkt Wirtschaft.

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