Alcoa: Endlich raus aus der Talsohle?

Am Dienstag nach US-Börsenschluss ist es wieder so weit. Der Aluminiumkonzern Alcoa (WKN 850206) eröffnet traditionellerweise die US-Berichtsaison. Neben der Bilanz für das Schlussquartal 2012 erhoffen sich die Anleger auch Hinweise auf die Konjunktur, da Aluminium in vielen Industrien zum Einsatz kommt und die Nachfrage nach dem Metall daher als ein Konjunkturindikator gesehen werden kann. Die Aktie könnte jedenfalls neue Fahrt aufnehmen.

Zuletzt hatte die Bedeutung der Alcoa-Zahlen hinsichtlich Konjunkturzustand ein wenig an Aussagekraft verloren. Bei Alcoa waren in der Vergangenheit viele Sondereffekte zu verzeichnen, was die Trennung dieser Sondereffekte von den Nachfragewirkungen und damit den Rückschlüssen auf die Konjunktur erschwert hat. Außerdem fährt der Konzern seine Gewinne auf der gesamten Welt ein. Die Weltwirtschaft entwickelt sich jedoch nicht im Gleichschritt. Somit ist es schwierig Aussagen über die wirtschaftliche Entwicklung in den USA oder Europa zu treffen, wenn gleichzeitig das überragende Wirtschaftswachstum Chinas zum Erfolg einiger Aluminiumhersteller beigetragen hat.

Im dritten Quartal 2012 musste Alcoa aufgrund der rückläufigen Aluminiumpreise Rückgänge bei Umsatz und Gewinn verbuchen, allerdings schaffte es der Konzern trotzdem die Analystenerwartungen zu übertreffen. Der Nettoverlust lag bei 143 Mio. US-Dollar bzw. 13 Cents je Aktie, gegenüber einem Nettogewinn von 172 Mio. US-Dollar bzw. 16 Cents je Aktie im Jahr davor. Das bereinigte EPS lag bei 3 Cents. Die Umsatzerlöse verringerten sich von 6,42 Mrd. US-Dollar auf 5,83 Mrd. US-Dollar. Marktexperten hatten zuvor ein Break-Even-Ergebnis und Umsatzerlöse in Höhe von 5,54 Mrd. US-Dollar erwartet.

Für das Schlussquartal geht die Analystenzunft bei Alcoa im Schnitt von einem Gewinn je Aktie von 6 Cents bei Umsatzerlösen von 5,61 Mrd. US-Dollar aus. Im entsprechenden Quartal des Jahres 2011 lag das EPS bei minus 3 Cents. Der Umsatz lag bei 5,99 Mrd. US-Dollar.


Quelle: boerse.de

Sollte Alcoa auch im abgelaufenen Quartal die Analystenerwartungen geschlagen haben, könnte der im vergangenen Jahr schwächelnde Aktienkurs einiges an Auftrieb erhalten. Positiv stimmt zumindest die Tatsache, dass der Kurs zum Jahresende mehr als 10 Prozent zulegen konnte, nachdem bis November 2012 eher Kursverluste an der Tagesordnung standen. Auch die Charttechnik sieht inzwischen sehr gut aus, nachdem jüngst sogar der GD200 überschritten wurde.