Nordex: Rekord-Auftragseingang legt Basis für neue Kursgewinne

Es gab schon bessere Zeiten für Windenergiespezialisten. Angesichts der Energiewende nehmen die Diskussionen um neue Stromtrassen für Offshore-Anlagen in Nord- und Ostsee und um immer mehr Windräder auf windigen Berggipfeln zu. Doch offenbar scheint bei Nordex (WKN A0D655) der Knoten geplatzt. Für 2012 wurde ein Rekord-Auftragseingang gemeldet. Zudem geht man die Strukturanpassungen in den USA und in China zielsicher an. Nachdem die Aktie in den letzten Tagen ohne Nachrichten den Sprung von 3 Euro in Richtung 4 Euro-Marke getätigt hat, kamen nun die entsprechend positiven Meldungen. Doch der Kurssprung dürfte nicht alles gewesen sein. Die Nordex-Aktie könnte zur Aufholjagd ansetzen.

Wie der TecDAX-Konzern erklärte, stieg das Neugeschäft im Geschäftsjahr 2012 um 14,6 Prozent auf den Rekordwert von 1,27 Mrd. Euro. Entscheidend für den Auftragsrekord war die starke Nachfrage aus der Vertriebsregion Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA), aus der 94 Prozent der neuen Aufträge stammen. Nur rund 1 Prozent des Neugeschäfts kam aus China und etwa 5 Prozent aus Amerika. Erfreulich ist zudem, dass mehr als die Hälfte aller Neuverträge auf die beiden größten Windenergieanlagen N100/2500 und die neue N117/2400 entfallen. Letztere wird seit Sommer 2012 in Serie produziert. Das für Binnenlandstandorte konzipierte Windrad erzeugt bis zu 2,4 MW Strom und kommt dort auf über 3.500 Volllaststunden, womit andere Anlagen dieser Kategorie um 20 Prozent übertroffen werden. Angesichts der guten Daten bestätigte Nordex seine Prognose für die operative Ergebnismarge (EBIT vor Einmalaufwendungen) von rund einem Prozent.

In Bezug auf die geplanten Strukturanpassungen in den USA und in China kündigte Nordex Einmalaufwendungen von 60 bis 75 Mio. Euro für 2012 an. Der Vorstand hatte bereits im Herbst 2012 entsprechende Schritte angekündigt, um beide Auslandsorganisationen auf eine nachhaltig profitable Basis zu stellen. Als eine der ersten Maßnahmen der angekündigten Strukturanpassung hatte der Vorstand im Dezember 2012 beschlossen, die Produktion von Rotorblättern in China einzustellen. In den Regionen China und USA war Nordex unterjährig durch eine zu geringe Auslastung seiner Kapazitäten belastet. Über die Einzelheiten der Reorganisation in diesen Tochtergesellschaften wird das Unternehmen noch informieren.


Quelle: boerse.de

Wie der Chart zeigt, ist bei Nordex ein schöner Ausbruch aus dem Tal der Tränen gelungen. Nach dem fulminanten Anstieg der letzten Tage sollte aber erst einmal die Konsolidierung erfolgen. Die Bollinger-Bänder zeigen den Überkauft-Status klar an. Bei Kursen von 3,70/3,75 Euro könnte dann ein erster Boden gefunden sein. Anschließend dürfte der Kurs die 4-Euro-Marke anvisieren. Darüber kann es dann auch wieder schnell in Richtung 2012er Hoch gehen. Somit sind auf Sicht von zwei bis drei Monaten durchaus Kurse mit einer 5 vor dem Komma denkbar. Dennoch sollte man auch nicht blind auf Nordex setzen. Der Wettbewerb im Windbereich ist nach wie vor hart. Die EEG-Gesetzgebung steht vor einer erneuten Überprüfung und die Begeisterung über Windräder in der Landschaft ist nicht überall gleich hoch. Von daher sollte man seine Gewinne absichern.

P.S. Kurzfristtrader, die vor allem auf schnelle Kursgewinne aus sind, sollten auch immer mal ihre Broker-Anbindung hinterfragen – am besten mal bei brokerdeal.de* vorbeischauen und sich die aktuellen Angebote ansehen.

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