Der Dreizack: Nicht nur für Seeungeheuer eine interessante Waffe

Erneut ein toller Beitrag meines sehr geschätzten Kollegen Andreas Sommer (www.timingismoney.de) den ich Ihnen sehr gern präsentiere.

Ihr Jörg Mahnert


Es gibt vielerlei Vorgehensweisen, um Trends zu messen. Ich selbst nutze zahlreiche Methoden, viele davon habe ich selbst entworfen. Eine von mir sehr geschätzte Handhabung ist der von mir entwickelte „Dreizack“. Diese liebevolle Bezeichnung stammt übrigens von einem guten Freund (Danke Bruno!).

Der Dreizack besteht aus drei verschiedenen Tagelinien. Sie zeichnen den kurz-, mittel- und langfristigen Trend eines Marktes nach. Ich nutze dazu die Gleitenden Durchschnitte über 20, 35 und 50 Perioden – vorzugsweise im Tageschart, jedoch können diese Werte auch auf jeder anderen Zeitebene eingesetzt werden.

Einen typischen Dreizack (gelb unterlegt) sehen Sie im nachfolgenden Chart. Bei seinem Anblick werden Sie schnell verstehen, warum sein Name so treffend ist. Der Chart zeigt den japanischen Leitindex Nikkei 225:

scs_1_130121_Dreizack

Der Dreizack besagt, dass alle drei Tagelinien einmütig aufwärts tendieren und dabei der kurzfristige Trend über dem mittelfristigen und beide wiederum über dem langfristigen liegen. Damit zeigt der Dreizack also einen ganz besonders starken Trend in einem Markt an.

Einen solchen können wir für den Nikkei 225 ganz sicherlich attestieren. Seit Mitte November haben japanische Standardaktien um satte +26,6% zugelegt!

Dreizack-Handelsstrategie

Das Schöne am Dreizack ist: Sie können mit ihm sogar eine eigene Handelsstrategie aufbauen. So wäre ein Kaufsignal dann gegeben, wenn alle Tagelinien die oben erwähnte Reihenfolge einnehmen und jeder einzelne Gleitende Durchschnitt steigt.

Sie steigen auf diese Weise immer erst long in einen Markt ein, wenn er aufwärts tendiert. Je stärker die einzelnen Tagelinien klettern, umso stärker ist der Trend einzuschätzen.

Beim Nikkei 225 war ein solches Kaufsignal am 29. November beim Stand von 9.400,88 Punkten gegeben. Bis heute säßen Sie beim japanischen Aktienindex somit auf einem Plus von +16,1%.

Einen Teilausstieg könnten Sie beispielsweise vornehmen, sobald der kurzfristige Trend in Gestalt der 20-Tagelinie erste Schwächen zeigt, weil er fällt. Dreht auch der mittelfristige Gleitende Durchschnitt nach unten, stellen Sie die Restposition glatt.

Achten Sie auf den übergeordneten Trend!

Ein Manko des Dreizacks möchte ich dennoch nicht verhehlen: Er ist aufgrund des Einsatzes von Tagelinien relativ träge. Das ist ein Grund, warum ich persönlich eher kleine Perioden präferiere.

Sein größtes Manko ist jedoch: In abwärts tendierenden Märkten funktioniert er eben wegen dieser Trägheit eher schlecht. Denn: Abwärtstrends neigen in aller Regel zu hoher Volatilität. Damit kommen Gleitende Durchschnitte generell nicht so gut zurecht.

Daher ist der Einsatz von schneller reagierenden Tagelinien, wie exponentiellen Gleitenden Durchschnitten, durchaus eine Alternative.

Mein Tipp an Sie: Experimentieren Sie einfach mal mit dem Dreizack!

Ihr

Andreas Sommer

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Ein Beitrag von: www.timingismoney.de: Zum optimalen Zeitpunkt im richtigen Markt