Der Solarsektor kommt auch 2013 nicht zur Ruhe. In den Fokus der Anleger ist am späten Donnerstag die Aktie von Solarworld (WKN 510840) gerückt. Schuld sind angekündigte Restrukturierungsmaßnahmen bei Anleihen und Schuldscheindarlehen. Der Aktie taten diese Ankündigungen schon nicht gut – sie ging deutlich unter Druck aus dem Frankfurter Handel. Die Frage ist nun, ob das dicke Ende für die Aktionäre erst noch kommt.
Kurz zu den Fakten: Der Vorstand hat die Unternehmensplanung der kommenden Jahre, insbesondere die Ertrags- und Finanzplanung, sachverständig extern überprüfen lassen. Herauskam wenig gutes: Es drohen gravierende Einschnitte bei den Verbindlichkeiten, insbesondere den ausgegebenen Anleihen (ISIN XS0478864225 und ISIN
XS0641270045) und Schuldscheindarlehen. Gleichzeitig geht SolarWorld davon aus, dass eine überwiegende Wahrscheinlichkeit dafür besteht, dass die erforderliche finanzwirtschaftliche Restrukturierung und notwendige Maßnahmen operativer Art – im allseitigen Interesse – umgesetzt werden können und somit eine positive
Fortführungsprognose besteht. Der Vorstand prüft en Angaben zufolge laufend die positive Fortführungsprognose und wird zielführende Gespräche einleiten.
Im Rahmen unserer Reihe Aktien 2013 hatten wir noch an eine Spekulation auf Solarworld geglaubt – getreu dem Motto „Totgesagte leben bekanntlich länger“. Doch mit der heutigen Ankündigung sollte man auch als Aktionär vorsichtig werden. Niemand weiß derzeit, wie es bei Solarworld in einem Jahr aussieht. Von Seiten der Gesetzesfront (Stichwort: Erneuerbare Energien-Gesetz) drohen eher negative, den positive Signale – Energiewende hin oder her.
Quelle: boerse.de
Von der Charttechnik sollte man sich ebenfalls nicht täuschen lassen. Zwar konnten zuletzt die wichtigen GD20 bis GD200 nach oben durchbrochen werden. Aber nach der heutigen Meldung dürfte dieser Anstieg Makulatur sein. Die Aktie dürfte sich also eher wieder in Richtung 1 Euro bewegen.
