Zurück zum Wesentlichen

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Urlaub ist bei Prime Quants eigentlich ein Fremdwort, und deshalb wurde mein geschätzter Kollege Jonkisch auch nicht müde zu betonen, dass er sich keineswegs zurücklehnen wird, als er vorzeitig ins lange Pfingstwochenende verschwand. Schließlich braucht die Parzelle im Schrebergarten dringend einen neuen Zaun, für den erstmal 15 Löcher gebuddelt und anschließend mit Beton ausgegossen werden müssen. Laubenpieper und Freunde von Gemüsebeeten wissen sicherlich, dass ein solches Projekt neben jeder Menge Plackerei auch eine gute Planung braucht. So müssen örtliche Vorschriften beachtet und Grenzverläufe sowie Forsttiefe berücksichtigt werden. Zu guter Letzt bleibt noch die Wahl der richtigen Unterkonstruktion (Punkt- oder Streifenfundament), damit das Gatter nicht beim ersten Windhauch umknickt. Und da ich trotz der Schlagwörter „Planung und Fundament“ noch immer keine Überleitung zum Aktienmarkt hinbekommen habe, kommen wir jetzt direkt zum Wesentlichen und widmen uns einem anderen Pflänzchen, das wohl noch einiger Pflege bedarf:

Erholung knickt ein

Einen Zaun hat man scheinbar auch am deutschen Aktienmarkt gebaut, und ihn direkt an der 10.000er-Marke aufgestellt. Schön hoch (er reicht bis 10.185 Zähler), damit auch ja keine Kurse darüber kommen. Die im Februar gestartete Erholung ist zwar noch intakt, hat jedoch spürbar an Dynamik verloren. Nach dem kurzen Ausflug über die 200-Tage-Linie hat sich der DAX in seine Wohlfühlzone zurückgezogen und beißt sich nun (bei dem Versuch das Chartbild wieder gerade zu rücken) am 10.000er-Beton-Widerstand die Zähne aus. Man kann nun viel philosophieren, doch solange es nicht a) über 10.000 hinausgeht oder b) die Kurse unter 9.735 auf ein neues Monatstief zurückfallen, dürfte es bei dem kurzfristigen Patt bleiben.

Starkes Deutschland, schwächerer Euro

Eine Stütze für die kriselnde Eurozone bildet derweil weiterhin die deutsche Wirtschaft. Wie das Statistische Bundesamt am Freitagmorgen vermeldete, legte das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal überraschend um 0,7 Prozent zu. Die Wachstumsimpulse kommen jedoch vor allem von innen (höhere staatliche Ausgaben sowie konsumfreudige Bundesbürger), was die exportlastigen DAX-Unternehmen nicht ganz so freuen dürfte. Neben den schwächelnden Geschäften in China dürften diese vor allem weiter auf den Devisenmarkt schauen, wo der Euro heute auf 1,134 US-Dollar zurückfiel. Noch konnte der DAX von den schwächeren Notierungen nicht profitieren, doch wir geben die Hoffnung nicht auf, dass in diesem Jahr noch was nach oben möglich ist. Helfen würde es, wenn man sich abseits des charttechnischen Klein-Kleins einfach mal wieder auf das Wesentliche konzentriert.

PrimequantsEin Beitrag von Sebastian Hoffmann von Prime Quants

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