Europa verunsichert, Asien feiert

Die zurückliegende Woche war sehr durchwachsen. Europas Aktienbarometer gaben mehrheitlich nach, während zahlreiche asiatische und amerikanische Aktienindizes wie der Nikkei 225 und S&P 500® Index weiter zulegten. Der von der unabhängigen Brokerage und Investment Gruppe CLSA jährlich berechnete Feng Shui Index verspricht ein spannendes Jahr mit starken Schwankungen.

Europa wird nervös

Deutschlands Aktienmarkt zeigte sich vergangene Woche sehr uneinheitlich. Der DAX® gab im Wochenverlauf knapp drei Prozent nach, während die Nebenwerteindizes MDAX®, TecDAX® und SDAX® weiter zulegten. Grund für die Schwäche im DAX® waren neue Unsicherheiten in der Eurozone. Im Prinzip schien die Eurozone auf einem guten Kurs aus der Krise zu kommen. Die Renditen von Schuldenländern purzelten in den vergangenen Monaten und die Aktienmärkte legten zu. Der Volatilitätsindex des EURO STOXX® 50, der VSTOXX® tauchte zeitweise unter 15 Prozent. Das ist das niedrigste Niveau seit Anfang 2007 und signalisiert große Zuversicht in die Aktienmärkte. Es gibt derzeit wohl auch keinen Grund zur Panik. Dennoch beschleicht einige Anleger allmählich ein unangenehmes Gefühl. Der VSTOXX® legte vergangene Woche zu, während der EURO STOXX® 50 Index nachgab. Die Zone rund um 2.600 Punkte ist nun entscheidend. Fällt der Index unter 2.600 Punkte, droht aus technischer Sicht eine Korrektur bis rund 2.400 Punkte. Hält die Unterstützung, bleibt der Aufwärtstrend intakt und die Chance auf einen Anstieg auf 2.700 Punkte bestehen. In knapp zwei Wochen wird in Italien gewählt. Zahlreiche Anleger werden wohl dessen Ausgang abwarten, ehe sie (wieder) einsteigen.

USA in Rekordlaune

Die amerikanischen Aktienbarometer legten in der vergangenen Woche weiter zu. Mehrheitlich gute Unternehmenszahlen und der Optimismus, dass die Fiskalklippe umschifft werden kann, treiben die Aktienmärkte an. Ähnlich wie in Europa, scheinen Anleger derzeit keine Angst zu haben, dass sich der Markt demnächst dreht. Der Volatilitätsindex des S&P 500® notiert gerade einmal bei 13 Prozent. Aktuell gibt es keine Signale, dass die Rallye nun abgebrochen wird. Vielmehr dürfte es niemanden wundern, wenn der S&P 500® Index in den kommenden Tagen auf 1.576 Punkte (Allzeithoch) steigt. Was danach passiert, ist offen.

Asien feiert

Der Nikkei 225 Index konnte das Hoch aus dem Jahr 2010 in der vergangenen Woche zeitweise überwinden. Allerdings fehlt noch der signifikante Ausbruch über 11.450 Punkte. In der laufenden Woche stehen zahlreiche fundamentale Daten an. Sollten sie überraschend gut ausfallen, könnte die Hürde von 11.450 Punkten überwunden werden. Angesichts der starken Rallye der vergangenen Wochen sollten sich Anleger jedoch auf eine Konsolidierung einstellen. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass große Impulse aus dem Nachbarland und wichtigem Handelspartner China feiertagsbedingt ausfallen werden.
Chinas Aktien zählten wochenlang zu den besten Märkten. Im Vorfeld der Feiertage büßten chinesische Aktienbarometer wie der Hang Seng China Enterprise allerdings deutlich ein. Geht es nach dem vergangene Woche publizierten Feng Shui Index, wird sich der Aufwärtstrend im Jahr 2013/14 fortsetzen. Das gilt insbesondere für die erste Jahreshälfte. In der zweiten Halbzeit sollten Anleger den Feng Shui-Experten zufolge mit starken Schwankungen rechnen.

Übernahmeziel: Deutsche Aktien

Im Herbst meldete der Burda Verlag, den Betreiber von sozialen Netzwerken Xing übernehmen zu wollen. In der vergangenen Woche schürten Analysten Spekulationen, dass Biotechnologieunternehmen Morphosys und der Generikahersteller STADA übernommen werden könnten. Diese und zahlreiche andere Titel sind im Solactive® German Mergers & Acquisitions Performance-Index zusammengefasst. Aktuell notiert der Index an der Widerstandsmarke bei 115 Punkten. Wird sie überwunden, ist der Weg für neue Rekorde frei. Eine Trendwende zeichnet sich frühestens dann ab, wenn die Unterstützung bei 112,75 Punkten unterschritten wird.

Stand: Schlusskurse vom Freitag, 8. Februar 2013, 17:30 Uhr
Ein Gast-Kommentator: Frank Weingarts, Experte für Wertpapier-Anlagelösungen UniCredit onemarkets