Dividende ist nicht gleich Dividende

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In diesen Tagen endet in Deutschland die aktuelle Dividendensaison. Das heißt die meisten Unternehmen haben ihre Hauptversammlungen hinter sich und blicken voraus in das laufende Geschäftsjahr. Anleger haben sich dank zum Teil sehr hohen Ausschüttungen mit Freuden auf die Aktien mit der höchsten Dividendenrendite gestürzt. Aber hier ist Vorsicht angebracht, nicht immer ist Dividende gleich Dividende.

Entscheidend für die Qualität einer Aktienanlage ist neben Kurssteigerungen der Aktie selbst auch die Ausschüttung einer Dividende. Für den langfristigen Vermögensaufbau ist hierbei beides in etwa gleich gewichtet relevant – so sind zumindest die Erfahrungswerte. Übersetzt heißt das:

Unternehmen mit exorbitanten Dividenden haben nur begrenztes Kurspotenzial und umgekehrt. Unter dem Strich müssen aber beide Rendite-Bestandteile vorhanden sein, sonst geht die Anlage meist schief.

Ein schönes Beispiel ist die Aktie der Deutschen Telekom (WKN: 555750 / ISIN: DE0005557508). Im Jahr 2010 gab das Unternehmen eine Garantie über eine Mindestdividende ab und wollte so den Absturz der Aktie verhindern. Das Ziel wurde erreicht, jedoch zu dem Preis, dass auch der Kurs nicht zulegte.

Chart: Ariva
Chart: Ariva

Stattdessen mussten sich Anleger auf Jahre der Stagnation einstellen. Der Grund: Anstatt das verdiente Geld in die Zukunft zu investieren, wurde es an die T-Aktionäre ausgeschüttet – und somit quasi von der Substanz gelebt. Erst als die Deutsche Telekom hiervon Abstand nahm und das US-Geschäft auf Vordermann brachte, sprudelten auch die Gewinne. In der Folge sprudelten dann auch die Kursgewinne und die Dividende. Man sieht:

Alles hängt mit allem zusammen. Entscheidend für die erfolgreiche Anlage ist, dass die Dividende aus dem operativen Geschäft verdient wird und immer noch genügend Geld für die Zukunft des Unternehmens vorhanden ist.

Wer übrigens nicht ein ganzes Jahr auf seine Dividende warten will, sollte sich in den USA umschauen. Dort werden die Ausschüttungen einmal im Quartal vorgenommen. Das heißt ein Anleger bekommt regelmäßig Geld überwiesen.

Gerade für den Anleger, der auch einmal Geld aus dem Investment ziehen will eine schöne Gelegenheit. Steuerlich betrachtet ist die Dividendenausschüttung eines US-Titels nicht ganz so einfach wie in Deutschland. Aber mit den richtigen Formularen und etwas Übung schafft das auch der Privatanleger – oder er fragt seinen Steuerberater. Interessante Dividendentitel gibt es jedenfalls nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA.

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage

Ihre markteinblicke.de-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

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