Point&Figure Marktzustand USA: Noch fällt der Aktien-Ball nicht runter

Viele Anleger meinen:

Wenn Aktienmärkte stark gestiegen seien, müssten sie umso stärker wieder fallen. Dass diese Regel “What comes up must come down” irgendwie ihre Berechtigung habe, sehe man auch an so einfachen physikalischen Dingen wie den senkrechten Ballwurf.

Meine Ansicht ist da leicht anders

Natürlich muss der Ball irgendwann wieder herunterfallen, solange man das Experiment auf der Erde durchführt und dabei ihre Fluchtgeschwindigkeit von rund 11 km pro Sekunde nicht überschreitet. Andernfalls hätte man einen Ball ins All geschossen…..

(An dieser Stelle möchte ich an Jesco von Puttkamer ( gestorben 27. Dezember 2012) erinnern, einen langjährigen deutschstämmigen NASA-Mitarbeiter, der auch eng im Mondlandeprogramm eingebunden war.)

Wenn wir aber davon ausgehen, dass das eine Ball-Kanone  nicht schafft, ist es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis der Ball wieder die Rückreise antritt und am Startpunkt landet.

Wendepunkt traden…gute Idee, aber vorher muss er gefunden werden

Allerdings stellt sich bereits hier ein Problem, dass wir auch und besonders beim Aktienmarkt wiederfinden. Ein Beobachter, der nicht weiß, auf welche Leistung die Ball-Kanone eingestellt ist, wird nur schwer vorher abschätzen können, wie weit der Ball nun noch steigen wird, bevor er seinen Scheitelpunkt erreicht hat.

Beim Aktienmarkt schwieriger als bei Bällen

Und beim Aktienmarkt ist die Lage sogar noch schwieriger.

Denn im Gegensatz zu der recht einfachen Flugbahn des Balls, kann die Börse sogar verharren oder fallen, bevor sie Ihren Haupttrend wieder aufnimmt.

Deswegen bietet es sich keinesfalls an, rein aus der “Der Markt ist schon so stark gestiegen, der muss jetzt fallen”-Meinung zu agieren.

So ein Vorwarn-Instrument wäre schön…. 

Stattdessen brauchen Sie ein vorlaufendes Messinstrument, dass Ihnen schon vorher sagt, wie es um die Börse bestellt ist. So können Sie auf einen Blick ablesen, ob sich noch im Haupttrend sind oder sich ein entscheidender Wendepunkt abzeichnet.

Moment, das haben wir P&Fler doch!

“Das gibt es nicht!”, werden Sie denken. “Doch gibt es”, lautet meine Antwort. Es handelt sich dabei um den Bullish-Percent-Index. Hierbei wird täglich das Verhältnis der Aktien in einem Point&Figure-Kaufsignal zu allen Werten des betrachteten Index berechnet. Die so gewonnene Datenreihe wird in einem Point&Figure-Chart dargestellt und liefert sechs klar definierte Marktzustände.

Werfen wir doch einfach einmal einen Blick auf den Bullish-Percent-Index des S&P500:

S&P500: Marktlage gibt weiter grünes Licht für Investoren

 

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(Chart vergrößert sich durch Anklicken)

S&P500: Weiterhin auf Bull-Confirmed und damit im grünen Bereich

Der Bullish-Percent-Index des S&P500 befindet sich im für Investoren besten Marktzustand und das seit Dezember 2012. Zwar sind 81,60% aller Aktien in einem Kaufsignal schon eine “Hausnummer”. Schließlich spricht man bei über 70% von einem überkauften Zustand.

Allerdings ist auch hier zu beachten: Wie man schon aus dem Chart entnehmen kann, bleibt ein solcher Zustand recht lange erhalten.

Mein Fazit: Noch kein Crash in Sicht

Da sich der Bullish-Percent-Index des S&P500 weiterhin im investoren-freundlichsten Zustand Bull-Confirmed befindet, stehen die Chancen gut, dass die Märkte noch keinen größeren Wendepunkt gefunden haben.

Ich gehe davon aus, dass wir sicherlich den einen oder anderen Rücksetzer sehen werden, gehe aber noch nicht davon aus, dass sich daraus mehr als ca. – 5% entwickeln werden.

Natürlich melde ich mich umgehend an dieser Stelle, sobald der Bullish-Percent-Index größeres Ungemach anzeigen sollte.

Ihr Jörg Mahnert

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