Schlussgong: Die Null-Zins-Politik bleibt – der Goldpreis marschiert weiter nach oben

Die neue Handelswoche begann an den Aktienmärkten mit hohen Gewinnen. In Europa und auch an der Wall Street in New York stiegen die Kurse durchschnittlich um 1 bis 2%. Zu den wenigen Verlierern gehörte der ATX in Österreich. Das Ergebnis wurde aber durch ein Index-Schwergewicht verzerrt. Die Erste Bank hat heute die Kapitalerhöhung abgeschlossen. Dadurch entstand kurzfristig Verkaufsdruck.

Insgesamt war die Stimmung an den Aktienmärkten jedoch sehr gut. Begründet wurden die Kursaufschläge mit guten Konjunkturdaten. Es stellt sich aber die Frage, warum der Goldpreis, ein typischer Krisen-Indikator, ebenfalls gestiegen ist.

Die Kursgewinne von Aktien und Gold zeigen: Die Inflations-Angst kehrt zurück

Für steigende Aktienkurse und Edelmetallpreise gibt es eine Erklärung: Inflation – oder auch nur die Angst vor der kommenden Inflation. Die Flucht in Sachwerte hilft, die Kaufkraft zu erhalten.

Für eine gewisse “Kauf-Panik” an den Edelmetallmärkten hat heute der der US-Notenbankpräsident Ben Bernanke gesorgt. Sein Kommentar zur Zinspolitik: “Wir werden den Leitzins für einen ausgedehnten Zeitraum auf einem außergewöhnlich niedrigem Niveau belassen.”

Billiges Geld ist der Ausgangspunkt der Spekulationsblasen

(Zu) billiges Geld verursacht spekulative Blasen. Die Zinspolitik nach dem Crash 2000 bis 2003 hat dafür gesorgt, dass riesige Kapitalmengen in den Immobilienmarkt geflossen sind. Die Quittung haben wir ab 2007 erhalten.

Eine weitere negative Folge: Wenn die Zinsen zu niedrig sind, weichen Investoren in Anlageklassen mit höheren Rendite-Chancen aus. So waren die tausendfach verschachtelten strukturierten Anleihen eine “Antwort” auf die Niedrig-Zins-Politik der Notenbanken. Wenn die Staatsanleihen mit AAA-Rating keine Zins-Renditen von 4 bis 6% abwerfen, dann werden “künstliche” Anleihen mit AAA-Rating geschaffen. Doch der Schuss ist ebenfalls gewaltig nach hinten losgegangen.

Wenn jetzt der wahrscheinlich einflussreichste Notenbanker der Welt eine lange Phase mit Mini-Zinsen ankündigt, können wir schon einmal mit dem Ratespiel beginnen, wo die nächste spekulative Blase entsteht.

Die Liquiditätsflut wird für Rekordpreise sorgen

Wir werden in den nächsten 2 bis 3 Jahren in einigen Anlageklassen spektakuläre, liquiditätsgetriebene Gewinne erleben. Ein Allzeithoch beim Gold haben wir schon. Theoretisch denkbar ist sogar, dass auch der DAX sensationell früh im Jahr 2010 ein neues Hoch markiert. Das Kapital sucht sich passende Anlagemöglichkeiten.

Zu den absoluten Top-Favoriten gehören die Edelmetalle. Diese Märkte sind relativ klein. In der neuen Ausgabe des “Depot-Optimierers”, die in dieser Woche veröffentlichen werde, nehme ich den Silbermarkt genauer unter die Lupe. Die Marktkapitalisierung eines MDax-Wertes würde reichen, um die weltweite Jahresproduktion der Silberminen aufzukaufen. Die Gebrüder Hunt haben nur wenige Jahre gebraucht, um den Silberpreis je Unze von 2 auf 50 USD zu treiben.

Heute war Silber mit einem Plus von über 5% bereits der Tagessieger. Kurse unter 20 USD je Unze lassen aber noch viel Luft nach oben.