TV-Tipp: Die Schattenmacht der Rating-Agenturen

Selten fallen Urteile über Unternehmen so drastischaus wie die über Rating-Agenturen, und dennoch geht in der Finanzweltfast nichts mehr ohne sie. Erst recht nicht ohne ein Rating der großen Drei: S&P’s, Moody’s und Fitch führen 97 Prozent aller weltweiten Bewertungen durch.

In der ZDFzoom-Dokumentation “DieSchattenmacht – Das zweifelhafte System der Rating-Agenturen” werfen die Autoren Christian Dezer und Beate Höbermann am Mittwoch, 20. März 2013, 22.45 Uhr, einen genauen Blick auf die Rating-Agenturen und stellen fest: Jahrelang konnten sie fast unbeaufsichtigt schalten und walten, wie sie wollten. Regeln und Kontrollen wurden erst nach undnach verschärft.

Anhand von Wirtschaftsdatenbanken und Gesprächen mit Experten zeichnet ZDFzoom ein Bild der Eigentümerverhältnisse nach, vor denen auch der EU-Kommissar für Binnenmarkt Michel Barnier warnt: Im ZDF-Interview erklärt er: “In der Vergangenheit gab es einige Fälle von finanziellen Akteuren, die Anteilseigner von Rating-Agenturen waren, die ihre eigenen Produkte bewertet haben. Es gab schwerwiegende Interessenskonflikte, es gab keine Transparenz.”

Der Film erzählt aber auch die Geschichten von Menschen, die sichauf die Benotung der Agenturen verlassen und ihr Erspartes oder harterarbeitetes Gemeindegeld verloren haben. Nie mussten die Rating-Agenturen für Ihre Fehler haften. Als US-amerikanische Unternehmen haben sie sich auf das Recht der freien Meinungsäußerung berufen, und die ist in den USA verfassungsrechtlich geschützt.

Die Dokumentation macht deutlich, dass nach und nach ein Umdenken beginnt. Justizbehörden und Gerichte werden aktiv. Zum ersten Mal wurde erst kürzlich in Australien die weltweit größte Rating-Agenturzu Schadenersatz verurteilt. Und jetzt stehen in Frankfurt und NewYork weitere Prozesse an.

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Quelle: ots/ ZDF

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