SMART BETA ETF – Mehr als ein Mode-Begriff

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Der Reiz von ETFs liegt grundsätzlich in ihrer Passivität. Durch die direkte Abhängigkeit von klassischen Indizes wie etwa dem amerikanischen S&P 500 oder dem deutschen DAX sind die Chancen für Gewinne und Verluste von vornherein klar definiert. Steigt der DAX um 1 Prozent, steigt auch der DAX-ETF um 1 Prozent.

Doch diese Strategie funktioniert nur in steigenden Gesamtmärkten besonders gut. Wer als Anleger stattdessen von Bewegungen in Teilbereichen profitieren möchte, stößt mit den passiven Produkten der ETFs an seine Grenzen. Daher wurde „SMART BETA“ erfunden. Durch die Kombination mehrerer ETF-Themen lässt sich so beispielsweise gezielt auf dividendenstarke Aktien in Deutschland, Europa und den USA setzen.

Mit Smart Beta-ETFs kann man auf der einen Seite von den kostengünstigen passiven Produkten profitieren, aber gleichzeitig auch von den als langweilig geltenden Standardindizes abweichen. Die einfachste Methode ist etwa statt der klassischen Marktgewichteten DAX-Zusammensetzung eine Gleichgewichtung aller 30 Titel zu wählen.

Während im ersten Fall Indexschwergewichte wie SAP oder Bayer bis einem Zehntel des DAX ausmachen, wären im zweiten Fall alle mit einem Dreißigstel gleichgewichtet. Das hat den Vorteil, dass Marktausschläge von Einzeltiteln nur begrenzte Auswirkungen auf den gesamten ETF haben. Steigt der DAX nun um ein Prozent kann sich der neue ETF deutlich besser entwickeln, da auch kleine DAX-Titel mit ihren Kursausschlägen voll durchschlagen. Doch ebenso kann es nach unten wirken. Andere Methoden für „Smart Beta“ nehmen sich Unterindizes bekannter Standardindizes vor. Etwa den DivDAX, der die 15 DAX-Titel mit der höchsten Dividendenrendite beinhaltet. ETFs auf den Dividendenaristokraten-Subindex im S&P 500 sind ein ähnliches Produkt, wenngleich dort noch weitere Faktoren außer der Dividendenrendite hinzu kommen.

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„Smart Beta“-ETFs sind spannende Alternativen zu den sonst starren Index-Papieren

Andere „Smart Beta“-Strategien setzen auf klassische Investmentkennzahlen wie etwa das Kurs-Gewinn-Verhältnis oder in Form der Momentum-Strategie auf klassische Trendfolgeansätze. Faktor-ETFs setzen wiederum auf Unternehmen, die eine vergleichsweise niedrigere Marktkapitalisierung aufweisen, als andere Unternehmen eines Index. Man sieht, dass je nach Gusto die „Smart Beta“-ETFs spannende Alternativen zu den sonst starren Index-Papieren bieten. Die Auswahl muss jedoch ebenfalls gut durchdacht sein.

Je nach Bankanbieter sind diese Smart-Beta-ETFs sogar sparplantauglich. Andernfalls muss der Sparplan manuell durch verschiedene Käufe – denkbar sind etwa Investments einmal pro Quartal – nachgebaut werden. Wählt man dann noch die richtigen Produkte aus, hat man eine optimale Streuung im Depot, sowohl was regionale Herkunft, Währungen als auch was Branchen-Spezifika angeht.

Dieser Beitrag ist ein Stück aus EINBLICKE – dem neuen Magazin von markteinblicke.de. Unter markteinblicke.de finden Sie das gesamte Magazin. Dort können Sie in der Ausgabe blättern oder Sie laden es sich als PDF herunter. Künftig wird EINBLICKE einmal im Quartal erscheinen.

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