Viele Anleger, die gerne Hebelprodukte handeln, ärgern sich, wenn sich die entsprechenden Basiswerte (Aktien, Indizes, Rohstoffe, etc.) in die gewünschte Richtung bewegen, gleichzeitig jedoch die Hebelwirkung abnimmt. So etwas passiert mit Faktorzertifikaten nicht.
Der Unterschied zwischen klassischen Hebelprodukten wie Turbos oder Mini Futures und Faktorzertifikaten besteht darin, dass der Hebel (Faktor) bei Faktorzertifikaten über die endlose Laufzeit konstant gehalten wird und damit so genannte Zinseszinseffekte realisiert werden können. Dabei entfallen auch wichtige Merkmale von Hebelprodukten und anderen Zertifikaten wie die Knock-out-Schwelle, der Strike-Preis oder die Laufzeit. Dadurch wird die ganze Sache etwas verständlicher.
In Deutschland sieht sich die Commerzbank als Vorreiter und Innovationsführer bei Faktorzertifikaten. Vor fünf Jahren emittierte das Institut die ersten Faktorzertifikate hierzulande. Damals nur auf deutsche Einzelaktien. Inzwischen ist das Universum auf die Anlageklassen Indizes, Aktien, Zinsen, Rohstoffe, Währungen und Volatilität angewachsen. Allein die Commerzbank bietet inzwischen mehr als 2.000 Faktorzertifikate auf knapp 300 Basiswerte an. Und täglich kommen neue hinzu.
Bei Faktorzertifikaten hat der Anleger auf täglicher Basis mithilfe eines konstanten Hebels die Chance an einem Basiswert überproportional zu verdienen. Heutzutage lassen sich, je nach Risikoeinstellung des Anlegers, verschiedene Hebel finden. Vom 2-fachen-Hebel bis sogar zu einem zweistelligen Hebel ist alles dabei. Zum Beispiel: Steigt der Kurs einer Aktie um 1 Prozent, steigt der Wert eines Faktorzertifikats Long mit einem Hebel von 4 auf diese Aktie entsprechend um 4 Prozent. Das gleiche gilt natürlich auch für die Short-Seite. Laut Commerzbank spielen Faktorzertifikate ihre Stärken vor allem in Trendphasen aus. Bewegt sich der Markt seitwärts kann die Performance hinter der des zugrundeliegenden Basiswertes zurückbleiben.
Wer also in Faktorzertifikate Investoren möchte, sollte sich eine klare Meinung gebildet haben, in welche Richtung sich die Märkte entwickeln werden. In diesen Fällen bieten Faktorzertifikate relativ einfache Möglichkeiten auf steigende oder fallende Kurse zu setzen. Genauso wie im Fall anderer Zertifikate oder Hebelprodukte, die zum Beispiel Aktien als Basiswerte haben, haben auch Besitzer von Faktorzertifikaten nicht die gleichen Rechte wie Aktienbesitzer. Sie profitieren nicht von Dividenden und sie haben kein Stimmrecht auf der Hauptversammlung. Darüber kann jedoch die Hebelwirkung hinwegtrösten, wenn sich der Basiswert in die gewünschte Richtung bewegt.
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