Nestlé: Kursrücksetzer nutzen?

Bildquelle: Pressefoto Nestlé

Zu Wochenbeginn konnte der weltgrößte Joghurt-Hersteller Danone (WKN 851194) überraschend gute Umsatzzahlen für das erste Quartal liefern, obwohl die Franzosen wesentlich stärker als die Branchenkonkurrenz von der Entwicklung der Märkte in den Krisenländern Südeuropas abhängig sind. Dem weltgrößten Lebensmittelhersteller Nestlé (WKN A0Q4DC) machte die Nachfrageschwäche im Süden Europas offenbar mehr zu schaffen, so dass die Ergebnisse für das erste Quartal unter den Markterwartungen blieben.

Zwischen Januar und März konnte Nestlé den Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,4 Prozent auf 21,9 Mrd. Schweizer Franken (CHF) steigern. Das organische Wachstum belief sich auf 4,3 Prozent. Dabei zeigten sich deutliche Unterschieden in den einzelnen Regionen. Zwar konnte Nestlé in allen drei geographischen Regionen organisch wachsen, allerdings lag der Zuwachs in Europa mit 1,0 Prozent am niedrigsten. Das organische Wachstum in Nord- und Südamerika betrug 5,1 Prozent und in Asien, Ozeanien und Afrika 6,1 Prozent. Zudem konnte in den Emerging Markets ein Wachstum von 8,4 Prozent verbucht werden, während die Umsätze in den Industrieländern lediglich um 0,9 Prozent zulegen konnten.

Während die Nachfrageschwäche in Europa aufgrund der Euro-Krise zu erwarten war, konnte Nestlé aber auch in Asien nicht mehr so stark zulegen wie zuletzt. Allerdings erwarten die Schweizer nach dem schwachen Jahresauftakt eine Verbesserung im weiteren Jahresverlauf. Auf das gesamte Jahr 2013 gesehen soll ein organisches Wachstum zwischen 5 und 6 Prozent mit einer Verbesserung der operativen Ergebnismarge und des nachhaltigen Gewinns pro Aktie bei konstanten Wechselkursen sowie einer Verbesserung der Kapitaleffizienz erreicht werden.

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Die Anleger überzeugte diese Aussicht nicht, denn die Nestlé-Aktie verzeichnete am Donnerstag deutliche Kursverluste. Damit hat das Papier seit Anfang April nun schon fast 10 Prozent an Wert eingebüßt. Sollte sich im weiteren Jahresverlauf tatsächlich eine Nachfrageverbesserung einstellen, könnte gerade dieser Kursrücksetzer als Einstiegschance dienen. Allerdings ist das Papier mit einem 2013er-KGV von 18,5 nicht gerade als günstig zu bezeichnen.

Bildquelle: Pressefoto Nestlé