Point & Figure Deutsche Telekom: Wenig Kaufargumente…eher keine!

Bildquelle: Pressebild Deutsche Telekom

Die Geschichte der Telekom-Aktie ist von einer Serie von Missverständnissen geprägt.

Idee einer sicheren Volksaktie: Wie erwartet war das nichts

Zuerst einmal gingen viele unbedarfte Investoren beim Börsengang des ehemaligen Staatsbetriebs davon aus, dass es sich bei dieser “Volksaktie” um eine gemütliche “sichere” Anlage handele.

Das nächste große Missverständnis resultierte daraus, dass sich dieser Wert anfänglich brillant entwickelte. Die Folgerung der in Scharen eingestiegenen – in der Regel unerfahrenen – Anleger war:

Das geht ewig so weiter……wen interessieren schon die Hintergründe. Und das der deutsche Staat auch nach einem Teilverkauf (die berühmte “Dritte Tranche, die zu 66,50 Euro von der BRD platziert wurde) mit 15% direkt und mit 17% über die KfW-Bank beteiligt ist, wurde eher als positives Signal gewertet.

Hohe Dividendenrendite ist ein negatives Argument, zumindest in diesem Fall

Und da lag schon der nächste Irrtum. Denn der Staat legt sehr viel Wert auf eine hohe Dividendenausschüttung.

Aktuell liegt sie bei der Deutschen Telekom bei 8,14%. Falls Sie jetzt glauben, dass das doch toll sei…unterliegen Sie der nächsten Fehleinschätzung.

Ausschütten, was man verdient: Langfristig keine gute Idee

Wenn pro Aktie – wie für das Geschäftsjahr 2012 – 0,70 Euro ausgeschüttet werden, wenn der Gewinn pro Anteilschein nur 0,59 Euro betrug, kann das kein gesundes Verhältnis sein.

Schließlich sollte eine Firma Besseres mit ihrem Geld anfangen können, als es an Aktionäre komplett auszuschütten.

Investitionen müssen getätigt werden, Werbung muss bezahlt werden, sonst könnte das mit dem Wachstum schwierig werden.

Negativwachstum: Teufelskreis muss durchbrochen werden

Und genau das ist der Deutschen Telekom passiert. 2010 verbuchte sie ein Negativ-Wachstum im Umsatz von -3,8%, 2011 waren es -6,04% , 2012 waren es nur -0,83%.

Trotzdem ist das kein Bild, das wachstumsorientierte Investoren auch nur ansatzweise begeistern dürfte.

Also fundamental gibt es recht wenig, was mich überzeugen könnte. Nun der Blick auf den Point&Figure-Chart der Telekom-Aktie.

Point & Figure Deutsche Telekom: Dreiecks-Ausbruch erst einmal gescheitert

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(Chart vergrößert sich beim Anklicken)

Point&Figure Deutsche Telekom: Wenig überzeugendes Bild

Da sich die Aktie der Deutschen Telekom nur noch bei unter 9,00 Euro notiert, habe ich in diesem Point&Figure-Chart die Bulls-Eye-Broker-Einstellung mit aktuell 0,10 Euro pro Kästchen verwendet.

Auffällig ist, dass der Wert zumindest schon einmal am 11. April durch Überschreiten von 8,70 Euro ein Point&Figure-Kaufsignal mit dem “anständigen” Kursziel von 10,40 Euro ausgebildet hatte.

Dumm nur, dass die Aufwärtsbewegung an der Baisse-Resistance des letzten Verkaufssignals und damit am oberen Rand des symmetrischen Dreiecks scheiterte.

Von einem positiv zu wertenden Ausbruch kann nun erst bei einem Überschreiten von 8,90 Euro gesprochen werden. Allerdings wartet bereits mit rund 9,20 Euro das Januar-Top als nächster Widerstand.

Relative Stärke: Auch eher ernüchternd 

Der Blick auf den Point&Figure-Chart der Relativen Stärke der Deutschen Telekom zum DAX zeigt auch eher ein ernnüchterndes Bild. Zwar macht die letzte X-Säule Freude…aber das liegt wohl eher daran, dass der DAX in den vergangenen Wochen extrem schwach war.

Mein Fazit:

Die Deutsche Telekom leidet weiter an der verfehlten Dividendenpolitik und daraus resultierendem wenig dynamischen Geschäftsmodell.

Der Point & Figure-Chart ist ebenfalls nicht klar überzeugend zu werten. Für mich ist die Aktie der Deutschen Telekom erst dann wieder ein Investment, wenn sich:

a) Einiges in der Geschäftspolitik zum Guten ändert

b) Der Point&Figure-Chart tendenziell so etwas wie eine mittelfristige Stärke zum DAX aufweist und Kaufsignal gibt, die nicht direkt wieder in den nächsten Widerstand laufen.

Ihr Jörg Mahnert

www.xundo.info (Alles rund um die Point&Figure-Charttechnik und Heimat des Point&Figure-Investor)

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Hinweis nach §34 Wertpapierhandelsgesetz: Zum Zeitpunkt des Artikels bin ich im besprochenen Wert nicht investiert.

Bildquelle: Pressebild Deutsche Telekom