Wien. Eine der schönsten Städte rund um den Globus. Das Flair hat Weltklasse. Aber die Börse? Sollte eigentlich ebenfalls einen gewissen Rang haben. Sollte… Ich durfte EINBLICKEn in ein spannendes Roadshow-Event in Wien. Erkenntnisse eines Abends.
Wenn Christian Drastil und sein Team etwas anfangen, dann hat das immer Hand und Fuß. So auch diese Roadshow-Veranstaltung von börse social network im Wiener Reitersaal. Wir, die börsenblogger, waren dieses Mal, vor gut drei Wochen, Medienpartner und Junior-Mitveranstalter. Die kurze Variante des Events. Es hat gerockt und hat viele Impressionen ergeben.
Die Langversion? Kein Thema. Wenn ein Vollblut-Networker in Wien es für einen Abend schafft fast 200 Leute zu einem Börsen-Event zubekommen, dann ist das Champions League. Für das börsen-kriselnde Österreich eh, aber auch in Deutschland bekommt kein Derivate/Emittent oder ein Broker bei solchen Events außerhalb eines Börsentages so viele oder gar mehr Anleger ins Haus. Mein tiefer Respekt. Auch für den ganzen Abend.
Außergewöhnlich: Die Konzern-Chefs sprechen zu den Kleinanlegern
Da kamen nicht irgendwelche Personen aus den Companies aus der dritten oder vierten Reihe, sondern CEO, CFO oder Chef(in) der IR-Abteilung persönlich.
Wir sprechen bei diesem Abend vom
Strabag-CEO Thomas Birtel – hier die virtuelle Präsentation.
AT&S-IR-Chefin Elke Koch – die Präsentation
Polytec- Finanzvorstand Peter Heideneck – hier die Präsi – und
Uniqa-Head of IR Michael Oplustil – Big Points hier –
Das ist Wertschätzung am Anleger. In einem Land, das noch schlimmer als Deutschland versucht, die Aktienkultur im eigenen Land – und damit den langfristigen Vermögensaufbau der eigenen Staatsbürger und Steuerzahler – mit unnötigen Gesetzen und Steuerabgaben erst gar nicht entstehen zu lassen bzw. im Kern aushebelt. Aber vielleicht ändert sich das ja. Ich würde es den lieben Austria-Anlegern gönnen. Wenn es dann noch en Deutscher geschafft hat – warum nicht? Das Ergebnis zählt. Im Detail:
Österreichs Aktienkultur – eine Aufgabe für den neuen Wiener Börse-Chef
Christian Drastil hatte für diese Roadshow einen Überraschungsgast eingeladen gehabt. Es war der gerade an den Start gegangene Vorstand der Börse Wien, Christoph Boschan. Ein Super-Auftritt an diesem Abend. Frisch, dynamisch sowie zielstrebig und ich persönlich denke, er weiß, worauf er sich eingelassen hat. Nämlich auf ein Austria-Börsen-Abenteuer, bei dem er nur gewinnen kann.
Schafft er es als Börsenchef die Aktienkultur im Alpenland auf Vordermann zu bringen – top! Schafft er es nicht, wäre er dennoch nicht gescheitert – es wäre vielmehr ein weiterer bitterer Beweis, dass Österreichs (Finanz-)Politik nicht gewillt ist, seinen Bürgern eine vernünftige Aktien- und Börsenlandschaft zu gewähren. Denn eines ist klar: Boschan hat seinen Börsenjob unter anderem an der EUWAX Stuttgart gelernt, er weiß wovon er spricht in Sachen Parkettgeschehen.
Boschan gab an diesem Abend ein Statement ab, dass ich sehr gut und direkt fand. Stichwort österreichische KeSt. Der Kleinanleger werde doppelt besteuert, weil der Anleger bereits versteuertes Geld anlegen will und dann wieder beim Investment versteuern muss. Dafür muss er auf Konsum verzichten. Das könne nicht sein, darüber müsse man reden. Punkt.
Klares Statement zur KeSt. Da werden wohl noch ein paar Talks in Wien dazu laufen in den nächsten Monaten. Solche Statements hören wir in Deutschland wiederum viel zu wenig seitens der Börsenchefs. Dafür sprechen wir in den Talkshows über Riester & Co…
Ich freu mich auf eine schöne Sonderausgabe der EINBLICKE zur GEWINN-Messe in Wien, die wir zusammen mit boerse-social-Network herausbringen werden und in der natürlich die Roadshow ausführlich in einer Nachbetrachtung erscheinen wird. Thanks to boerse-social-Network gen Wien, wir freuen uns, bald wieder bei der nächsten Roadshow dabei sein zu dürfen.
Bildquelle: Pressefoto Börse Wien