Deutsche Telekom: T-Aktie stößt an Grenzen

Bildquelle: Pressebild Deutsche Telekom

Eine marginal bessere Geschäftsentwicklung in Deutschland und in den USA reichte aus, um die Aktie der Deutschen Telekom nach oben zu hieven: Nach Vorlage der Quartalszahlen markierte der DAX-Titel den höchsten Stand seit sieben Monaten. Dabei sieht das Zahlenwerk auf den ersten Blick alles andere als gut aus. Denn der Umsatzrückgang hat sich im ersten Quartal fortgesetzt: Die Erlöse fielen um knapp fünf Prozent auf 13,79 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sackte um gut vier Prozent auf 4,29 Mrd. Euro ab. Damit hinkte die Telekom beim Umsatz leicht hinter den Erwartungen des Marktes her, beim Ebitda landete sie hingegen knapp darüber.

Positiv ist, dass der Konzern seine Kundenzahlen in allen Regionen steigern konnte. In den USA wurden allein in den vergangenen vier Wochen eine halbe Million iPhones abgesetzt. Die Verkäufe sieht Commerzbank-Analystin Heike Pauls als beste Neuigkeiten im Zahlenwerk der Telekom an. Die Expertin beurteilt die Aktie mit „Halten“ und einem Kursziel von 9 Euro. Da selbst die optimistischen Analysten dem Titel kaum mehr als 10 Euro zutrauen, scheint das weitere Kurspotenzial begrenzt. Auch saisonal gesehen dürfte die T-Aktie die beste Zeit des Jahres hinter sich haben. Denn traditionell steigen viele Anleger vor Auszahlung der Dividende ein, um sich danach wieder von dem Titel zu verabschieden.

Charttechnisch betrachtet endete der jüngste Höhenflug der T-Aktie exakt am Widerstand bei 10 Euro. Diese Marke hatte der Titel im September vergangenen Jahres erreicht. Nun gerät der kurzfristige Aufwärtstrend in Gefahr. Doch solange die Marke von 9,30 Euro nicht nachhaltig unterschritten wird, bleibt dieser intakt. Weiter unten bieten im Bereich 8,70/8,90 Euro die 90- und 200-Tage-Durchschnittslinien Schutz.

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Nach Ausschüttung der Dividende am 17. Mai und dem damit verbundenen Dividendenabschlag von 0,70 Euro je Aktie bieten Inline-Optionsscheine nun ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis. Interessant sind vor allem kurz laufende Warrants, bei denen sich der obere K.o.-Level in der Nähe des Aktienkurses befindet. Ein äußerst spannendes Papier ist der bis 21. Juni laufende Inline-Optionsschein (ISIN DE000SG29Q27) von der Société Générale mit den KO-Levels 5,80 Euro und 10,20 Euro. Die Maximalrendite von 20,6 Prozent kann mit dem Schein innerhalb von nur vier Wochen erzielt werden.

Fazit: Bleibt die Aktie der Deutschen Telekom bis zum 21. Juni innerhalb der Kursbandbreite von 5,80 bis 10,20 Euro, wird der Inline-Optionsschein zu 10,00 Euro getilgt. Auf Basis des Briefkurses entspricht das einer Rendite von maximal 20,6 Prozent. Sollte der Basiswert auch nur ein einziges Mal eine der Barrieren berühren, verfällt der Inliner wertlos. Mit einem Abstand von 8,3 Prozent gilt dem oberen K.o.-Level die größere Aufmerksamkeit. Auf der Unterseite ist mit 38,4 Prozent wesentlich mehr Platz.

Ein Beitrag von Christian Scheid. Er ist Chefredakteur von Zertifikate // Austria und freier Wirtschafts- und Finanzjournalist. Er schreibt für mehrere österreichische und deutsche Fachmagazine und -zeitungen. Sein Gratis-Newsletter ZERTIFIKATE // AUSTRIA ist mehr als lesenswert. Hier geht es zur Anmeldung.

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