voestalpine: Eine positive Ausnahme

Bildquelle: Pressefoto © voestalpine

Nun ist die Katze also aus dem Sack. Die österreichische voestalpine AG (WKN 897200), das drittgrößte europäische Stahlunternehmen nach ArcelorMittal (WKN A0M6U2) und ThyssenKrupp (WKN 750000), konnte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/13 in einem schwierigen Marktumfeld behaupten und mit dem nun vorgelegten Zahlenwerk die Erwartungen des Marktes übertreffen. Dabei schafften es die Österreicher trotz eines Umsatzrückgangs auf der Ergebnisseite zu überzeugen.

Die Umsatzerlöse fielen im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent auf 11,52 Mrd. Euro. Im Gegensatz dazu konnte das Ergebnis nach Steuern (vor Minderheitsanteilen und Hybridkapitalzinsen) um 26,3 Prozent auf 521,9 Mio. Euro nach oben geschraubt werden. Das Vorjahresergebnis wurde von negativen Einmaleffekten belastet. Gleichzeitig wurde das operative Ergebnis EBIT von 704,2 Mio. Euro im Vorjahr auf nun 853,6 Mio. Euro gesteigert. Damit übertraf der Konzern die eigene Prognose von 800 Mio. Euro deutlich. Allerdings hatte voestalpine die Prognose für das EBIT im November 2012 um 100 Mio. Euro gesenkt. Die Aktionäre dürfen sich aufgrund der positiven Ergebnisse auf einen Dividendenanstieg von 0,80 Euro je Aktie im Vorjahr auf nun 0,90 Euro je Anteilsschein freuen.

Während voestalpine dank seines stark spezialisierten Produktportfolios eine positive Ausnahme in der kriselnden Stahlbranche darstellen konnte, rechnet man bei den Österreichern nicht mit einer baldigen Erholung des Gesamtmarktes, was auch den konzerneigenen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr eintrübte. „Was den voestalpine-Konzern betrifft, zeichnet sich für das Geschäftsjahr 2013/14 vor dem Hintergrund der anhaltenden globalen Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung aus heutiger Sicht ein operatives Ergebnis (EBITDA) bzw. Betriebsergebnis (EBIT) in etwa auf dem Niveau des abgelaufen Geschäftsjahres ab“, dies sagte CEO Wolfgang Eder zu den Aussichten für das laufende Jahr.

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Auch wenn voestalpine mit dem Ausblick nicht gerade überzeugen konnte, freuten sich die Anleger am Mittwoch über den Moment und die Ergebnisse für das abgelaufene Jahr, so dass die Aktie des Unternehmens in Wien am Mittwochnachmittag um mehr als 5 Prozent an Wert zulegen konnte. Damit setzte das Papier seine gute Performance fort, die es seit Mitte April verzeichnen konnte. In dieser Zeit wurde ein Kurszuwachs von fast 20 Prozent erzielt. Sollte sich zu der erfolgreichen Nischen-Strategie und der konsequent vorangetriebenen Wachstumsstrategie des Konzerns, zu der insbesondere das Deutschland-Geschäft beitragen soll, auch eine überraschende wirtschaftliche Erholung einstellen, wird die Aktie die positive Entwicklung der letzten Wochen wohl fortsetzen können.

Bildquelle: Pressefoto Voestalpine