Bauer: Großauftrag treibt Kurs, Potenzial begrenzt

Bildquelle: Bauer AG

Mehr oder minder überraschende Kursgewinne gab es heute bei der Aktie des Bau- und Maschinenbaukonzerns Bauer (WKN 516810). Der SDAX-Titel profitiert vom größten Spezialtiefbauauftrag in Deutschland. Allerdings dürfte sich der Kursanstieg eher als Strohfeuer entpuppen, denn charttechnisch ist die Aktie angeschlagen. Zudem bremsen weltweite Konjunktursorgen das Interesse an Aktien aus dem Bausektor.

Operativ läuft es bei Bauer durchwachsen. Das Unternehmen startete leicht gebremst in das laufende Geschäftsjahr. Dabei beeinflussten verzögert anlaufende Großprojekte, die schlechte Witterung und der übliche saisonale Effekt geringerer Maschinenbestellungen zu Jahresbeginn die Ergebnisse des ersten Quartals. Während die Gesamtkonzernleistung mit 331,2 Mio. Euro um 2,6 Prozent leicht unter Vorjahr lag, verdoppelte sich der Quartalsverlust fast auf 9,6 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) brach von 6,4 Mio. Euro auf 2,3 Mio. Euro ein. Zwar entsprechen schlechte Zahlen im ersten Quartal dem saisonalen Geschäftsverlauf, dennoch verlief der Jahresauftakt 2013 schon deutlich negativ, auch wenn sich der Auftragsbestand um 6,9 Prozent auf 803,4 Mio. Euro erhöhte. Daher gab sich Bauer dann auch für das Gesamtjahr zuversichtlich, die gesteckten Ziele zu erreichen. Diese sehen eine Gesamtkonzernleistung in Höhe von über 1,5 Mrd. Euro und ein Nettoergebnis von gut 30 Mio. Euro vor, was rechnerisch ein EBIT von etwa 85 Mio. Euro bedeutet.

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Charttechnisch ist die Aktie angeschlagen. Eingekeilt zwischen GD200 unter dem Kurs und den anderen Indikatoren über dem Kurs ist noch nicht alles im roten Bereich. Dennoch sieht es nicht so aus, als wenn sich kurzfristig charttechnische Kaufsignale ergäben. Die Seitwärtsbewegung dürfte sich wohl eher fortsetzen. Fundamental ist die Aktie mit einem 2014er KGV von 8,7 sicher günstig bewertet. Doch Bau-nahe Aktien sind derzeit schlicht nicht gefragt. Eine Chance vielleicht für Anleger mit einem langen Atem. Analysten sind derweil gespalten. Kepler Cheuvreux (“Buy”) nannte vor kurzem ein Kursziel von 25 Euro, während die Analysten der HSBC (“Underweight”) ihr Kursziel von 14 auf 16 Euro anhoben.

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