[ad#Google Adsense L-links]Der Aktienmarkt setzte heute zunächst den Aufwärtstrend fort. Der DAX erreichte sein Tageshoch bei 6.265 Punkten. Am Nachmittag tauchten jedoch die meisten Indizes in den USA und Europa in die Verlustzone ab. Auslöser für die Verkäufe waren Gerüchte, dass sich die Griechenland-Krise wieder verschärft.
Die Schwächephase hielt die Märkte aber nur kurz in Schach. Die Investoren gewöhnen sich an diese Nachrichten. Nach einer kurzen Schrecksekunde erholten sich die Aktienmärkte. Der DAX gewann unter dem Strich knapp 0,3 Prozent.
Tagessieger MAN gewinnt über 3 Prozent
Spitzenreiter unter den 30 DAX-Werten war die MAN-Aktie, die um über 3 Prozent zulegen konnte. Verantwortlich für den Kurssprung ist der große Strippenzieher in der deutschen Fahrzeugbranche: Ferdinand Piech.
Piech hatte seinen großen Auftritt auf der MAN-Hauptversammlung direkt vor Ostern. Seit langer Zeit ist es ein offenes Geheimnis, dass Piech unter dem Dach von VW eine Nutzfahrzeug-Allianz mit MAN und Scania gründen will. VW hält gut 70 Prozent der Scania-Stimmrechte und besitzt knapp 30 Prozent der MAN-Stammaktien.
Spannende Hauptversammlung
Angesichts der Machtverhältnisse liegt eine Übernahme in der Luft. Piech lässt die MAN- und Scania-Aktionäre jedoch zappeln. Auch auf der MAN-Hauptversammlung gab es zunächst nur leere Worte.
Doch irgendwann hatte sich Piech warm geredet und plauderte munter los: „Ich bin überzeugt, wir bringen sie zustande.“ Gemeint war offiziell nur die Zusammenarbeit zwischen Scania und MAN, aber die Art und Weise, wie Piech das sagte, löste an der Börse direkt wieder das Übernahmefieber aus.
Im weiteren Verlauf der Sitzung legte Piech auch noch nach. Der Streit zwischen VW und Porsche habe sehr viel Zeit gekostet, doch nach der Beendigung könne er sich jetzt um die „Kooperation“ zwischen MAN und Scania kümmern.
Kursanstieg spricht dafür, dass bereits aufgestockt wird
Die Frage ist, ob sich VW nicht hinter den Kulissen schon seit einigen Wochen mit diesem Fall beschäftigt. Auffällig: Seit Ende Januar steigen die Aktienkurse von MAN und Scania deutlich stärker als der Markt. Die MAN-Aktie ist von 47,50 auf 64 Euro gestiegen, die Scania-Aktie von 90 auf 117 Schwedische Kronen.
Legt man die beiden Charts übereinander, erkennt man von April 2009 bis Februar 2010 starke Unterschiede, aber seit zwei Monaten laufen die Kurse fast synchron. Kaufen „befreundete“ Banken für VW große Aktienpakete?
VW sammelt eifrig Kapital ein
Das nötige „Kleingeld“ besorgt sich VW in diesen Tagen. Die Kapitalerhöhung spült gut 4 Mrd. Euro in die VW-Kasse. Offiziell braucht VW das Geld für die Porsche-Übernahme. Das mag stimmen, aber in der Kasse liegen auch noch rund 10 Mrd. Euro. Durch die Kapitalerhöhung wird dieses Geld plötzlich frei.
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Für Anleger ist die Situation schwierig: Eine Übernahme ist stets verlockend und verspricht hohe Kursgewinne, aber die MAN-Stammaktie und auch die Scania-Aktie sind seit Februar bereits um über 30 Prozent gestiegen. Die Luft wird langsam dünn.
MAN-Vorzüge am attraktivsten bewertet
Das beste Chancen-Risiko-Verhältnis bietet daher für Neueinsteiger die MAN-Vorzugsaktie, die „nur“ um 15 Prozent gestiegen ist und deutlich unter dem Wert der Stammaktie notiert. Im Falle einer vollständigen Übernahme durch VW müsste sich der Großaktionär auch um die Vorzugsaktie „kümmern“.