Finger weg von Commerzbank, Aktie nur für Muppets

Bildquelle: Pressefoto Commerzbank AG

Die Commerzbank-Aktie (WKN CBK100) steht weiterhin unter hohem Verkaufsdruck. Zu Recht, wenn man die aktuelle Gerüchtelage sieht und hört. Anleger sollten die aktuellen Kursrückgänge nicht mit Einstiegschancen verwechseln. Es sind eher neuerliche Warnzeichen. In meinen Augen findet hier mal wieder das berühmte Spiel für die Muppets statt. Big Money bedient sich mal wieder bei gierigen Klein-Zockern und sonstigen Harakiri-Anlegern. Wie weit es noch nach unten geht weiß niemand, doch es gibt keinerlei Signale, dass der Abwärtstrend so bald gestoppt würde!

Das sind derzeit wieder heiße Tage für Deutschlands Daytrader und Zocker. Eigentlich hätte die Zockerei nach der jüngsten Kapitalerhöhung und der Aktienzusammenlegung ein Ende finden müssen. Doch bei der Commerzbank ist eben nichts normal. Von anfänglichen Kursen im zweistelligen Bereich (nach der Aktienzusammenlegung) hat sich die Aktie mittlerweile rund 40 Prozent nach unten entwickelt. Schuld ist natürlich vorallem die unklare Sanierung der Bank. Das was nach außen kommuniziert wird, dürfte immer nur die Spitze dessen sein, was wirklich aktuell am schlimmsten ist. Jüngstes Beispiel sind die Schiffsfinanzierungen. Zwar war man sich über die Problemlage in diesem Bereich im Großen und Ganzen bewußt, doch ab und zu kocht auch so etwas mal hoch. Zwar gibt es offenbar keine Firesales, aber die Portfolio-Reduzierung scheint eben auch nicht wirklich so abzulaufen, wie man das gerne gehabt hätte. Auswirkungen auf das Eigenkapital sind derzeit noch nicht abzusehen. Aber wer weiß das schon.

Überhaupt die große Zahl der Konzern-Baustellen. Jeder Bereich kann zwar immer mal wieder kleine positive Schritte vermelden. Doch der große Wurf gelang bisher nicht. Bei einer Sanierung sind es aber genau die großen Würfe, die wieder Vertrauen schaffen. Und daran fehlt es auf ganzer Strecke. So wird bereits über neue Kapitalerhöhungen spekuliert – als wenn bei der Maßnahme im Mai nicht erklärt worden wäre: Mehr Geld brauche man nicht. Und zu allem Überfluss kommen jetzt auch noch Gerüchte über eine Übernahme auf – allerdings erst nach weiteren Kursverlusten und dann als Notübernahme. Wer das glauben will, bitte. Es sieht derzeit eher danach aus, dass einige interessierte Stellen Short gegangen sind und sich gerade über die vielen kleinen Aktienfans totlachen – vielleicht so wie die Jungs von Anglo Irish – wer weiß. Kursgewinne mit der Commerzbank dürften meines Erachtens auf einige Zeit nicht mehr realisierbar werden – alles andere wäre eine große Überraschung.

Am Ende halte ich es wie Lars von Investors Inside, der heute über Coba-Engagements schreibt: Aus meiner persönlichen Sicht gibt es hier keinen aktuellen Handlungsbedarf und ich stelle mir ersthaft die Frage ob es den für mich persönlich jemals wieder geben wird. Die chronische Ertragsschwäche des Konzerns, ebenso wie die hohe Bewertung der Aktie und nicht zuletzt der Umgang mit seinen Aktionären in der jüngsten Vergangenheit laden hier genauso wenig zum Kauf ein wie die Charttechnik. Dem ist eigentlich nur noch ein kurzes “Finger weg!” hinzuzufügen.

Börse ist einfach, keiner braucht ein kompliziertes Trading-System. Einfach nur konsequent sein, mit Point & Figure. Hier klicken, solide Gewinne realisieren. Börse ist so einfach.

Bildquelle: Pressefoto Commerzbank AG