(Zu) starker Gegenwind für BYD trotz Megatrend Elektromobilität?

Bildquelle: Pressefoto Byd Motor Inc.

BYD (WKN: A0M4W9 / ISIN: CNE100000296) steht für Build Your Dreams und das Unternehmen ist ein führender Anbieter in einem Megatrend, der Elektromobilität. Die Chinesen elektrifizieren alles, was geht, punkten aber vor allem in der Sparte der Elektro-Busse, wo sie Marktführer sind und über Kooperationen auch in neue Märkte vordringen, wie Brasilien oder China. Bisher rollten bereits mehr als 10.000 Exemplare vom Band und ein Ende ist nicht abzusehen. Im Gegenteil.

Ich hatte vor einiger Zeit BYD hier im Blog näher vorgestellt und auch darauf hingewiesen, dass mit Warren Buffett und Charlie Munger Ankeraktionäre an Bord sind, die nicht auf schnelle Dollars aus sind, sondern auf langfristige Wertzuwächse. Die sind allerdings bereits vor einer ganzen Weile und zu deutlich niedrigeren Kursen eingestiegen.

BYD-Chart: finanztreff.de

Damals wies ich schon auf die hohe Abhängigkeit von staatlichen Subventionen hin und an dieser Flanke ziehen dunkle Gewitterwolken auf, die sich zu einem Tsunami auswachsen können. Auch für BYD. Staatliche Subventionen reizen immer zu Misswirtschaft, wir haben das in Deutschland im Bereich der Solarunternehmen selbst erlebt, die sich auf den hohen Staatszuschüssen ausgeruht und dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit verloren haben. Eine Pleitewelle war die Folge, als die Subventionen reduziert wurden. Aber auch Betrug spielt bei Subventionen immer mal wieder eine Rolle und genau darum geht es zurzeit in China. Einige Autohersteller – nicht BYD – haben hohe Subventionen abgegriffen für E-Autos, die niemals verkauft wurden. Einer Analyse von Morgan Stanley zufolge, wurden im ersten Halbjahr 2016 90% aller in der Region Shanghai produzierten E-Hybrid-Fahrzeuge nur auf dem Papier verkauft. Kein Wunder also, dass der Staat hier einen Riegel vorschieben will und es dürfte zu einigen Änderungen kommen. Alleine schon, dass man künftig die Subventionen erst beim realen Verkauf zahlen will und nicht mehr nach Fertigstellung des Wagens, dürfte die Hersteller enorm treffen.

Darüber hinaus werden Subventionen zusammen gestrichen und die Hersteller warten immer länger auf das Geld für bereits bewilligte Subventionen. Gut möglich, dass hier gar kein Geld mehr fließen wird, was das angeht, ist China nicht unbedingt der Hort der Rechtsstaatlichkeit…

Auf www.intelligent-investieren.net geht es weiter.

Kissig Ein Beitrag von Michael C. Kissig

Er studierte nach Abschluss seiner Bankausbildung Volks- und Rechtswissenschaften und ist heute als Unternehmensberater und Investor tätig. Neben seinem Value-Investing-Blog “iNTELLiGENT iNVESTiEREN” verfasst Michael C. Kissig regelmäßig eine Kolumne für das “Aktien Magazin”.

Bildquellen: Michael C. Kissig / Pressefoto Byd Motor Inc.