Datagroup-Vorstandschef Schaber: „Im nächsten Geschäftsjahr wird unsere EBITDA-Rendite auf mindestens zehn Prozent steigen“

[ad#Google Adsense XL-rechts]Die Datagroup IT Services Holding AG ist im Krisenjahr 2009 auf dem Wachstumspfad geblieben. Zu verdanken ist dies dem erfahrenen Datagroup-Management, dessen oberstes Ziel es ist, den Gewinn des IT-Dienstleisters auch während konjunkturell schwacher Zeiten zu steigern – und zwar durch die Fokussierung auf margenstarke IT-Services. Infolgedessen steigt der Dienstleistungsanteil am Konzernumsatz kontinuierlich. Diese erfreuliche Entwicklung spiegelte sich im ersten Halbjahr 2009/2010 (per 31.03.2010) in einem Anstieg der EBITDA-Marge von 7,1 auf 8,2 Prozent wider. Ebenfalls positiv zu werten ist die überzeugende Gewinnprognose für das Gesamtjahr, die Martin Münzenmayer vom Stuttgarter Researchbüro als Anlass für ein Interview mit dem Datagroup-Vorstandsvorsitzenden Hans-Hermann Schaber nahm.

Stuttgarter Researchbüro: Herr Schaber, trotz eines Umsatzrückgangs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,3 Prozent auf 35,4 Millionen Euro konnte die Datagroup im ersten Halbjahr 2009/2010 ihre operative Rendite steigern. Ein kleiner Wermutstropfen ist jedoch die gestiegene Steuerbelastung, die den Nettogewinn um 13,6 Prozent auf 1,65 Millionen Euro nach unten drückte. Wie wird sich die Steuerquote in den kommenden Quartalen entwickeln?

Hans-Hermann Schaber: Die Entwicklung der Steuerquote lässt sich nicht genau prognostizieren, da sie von der Anerkennung von Verlustvorträgen über Sanierungsprivilegien abhängt. Unabhängig davon weise ich darauf hin, dass die wesentlichen übrigen Verlustvorträge des Konzerns aufgebraucht sind.

Stuttgarter Researchbüro: Der Dienstleistungsanteil am Umsatz stieg im Berichtszeitraum auf 43,6 Prozent. Können Sie schon abschätzen, wann die Datagroup mehr als die Hälfte ihrer Erlöse mit IT-Dienstleistungen erwirtschaften wird?

Hans-Hermann Schaber: Spätestens im Geschäftsjahr 2010/2011 wird die Datagroup deutlich mehr als 50 Prozent ihres Umsatzes mit margenstarken IT-Services erwirtschaften. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass wir das für das nächste Fiskaljahr in Aussicht gestellte EBITDA-Renditeziel von mindestens zehn Prozent erreichen werden.

Stuttgarter Researchbüro: Es gibt zahlreiche börsennotierte IT-Dienstleister. Können Sie bitte kurz die größten Stärken der Datagroup beschreiben.

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Hans-Hermann Schaber: Nennen möchte ich diesbezüglich zunächst die mittelständische Organisationsform der Datagroup, die es uns erlaubt, unbürokratisch und effizient Entscheidungen zu treffen. Einen Wettbewerbsvorteil sehe ich zudem in den eigenständig agierenden Tochtergesellschaften, die die Vorteile der Flexibilität und Schnelligkeit haben ohne dass ihnen Nachteile aufgrund ihrer Unternehmensgröße entstehen. Möglich ist dies, weil zentrale Dienste durch die AG erbracht werden.

Stuttgarter Researchbüro: Wie beurteilen Sie die Investitionsbereitschaft der Datagroup-Kunden im Handelsgeschäft und im Bereich IT-Dienstleistungen?

Hans-Hermann Schaber: Derzeit belebt sich im Handelsgeschäft die Auftragslage. In der IT-Services-Sparte stabilisiert sich das Ordervolumen auf einem hohen Niveau.

Stuttgarter Researchbüro: Wie schätzen Sie die Möglichkeiten für die Gewinnung von Neukunden ein?

Hans-Hermann Schaber: Vor allem durch Akquisitionen ist die Datagroup in den zurückliegenden Jahren deutlich gewachsen. Im Zuge dieser Entwicklung ist auch der Bekanntheitsgrand des Unternehmens stark gestiegen. Vor diesem Hintergrund sehe ich derzeit sehr gute Chancen für die Akquise neuer Kunden.

Stuttgarter Researchbüro: Wann wird die Datagroup ihre Flatrate für IT-Arbeitsplätze auf den Markt bringen?

Hans-Hermann Schaber: Die Markteinführung dieser Flatrate ist im Rahmen einer Pretest-Phase bereits erfolgt. Eine flächendeckende Lancierung wird im Laufe dieses Jahres in die Wege geleitet. Das Potenzial der Flatrate ist meiner Meinung nach sehr groß. Denn bei diesem Abrechnungsmodell kann sich der Kunde die Hard- und Software sowie die Services, die von der monatlich zu zahlenden Flatrate abgedeckt werden sollen, individuell zusammenstellen und den Vertrag jederzeit an die Entwicklung seines Geschäftsvolumens anpassen.

Stuttgarter Researchbüro: Wie laufen die Geschäfte bei arxes? Können Synergien durch die arxes-Übernahme gehoben werden?

Hans-Hermann Schaber: Bei arxes floriert das Geschäft. In der vergangenen Woche hat die im Februar übernommene Gesellschaft Dienstleistungs-Auftragseingänge im Gesamtwert von mehreren Millionen Euro erhalten. Dabei handelte es sich sowohl um Neuaufträge als auch um Vertragsverlängerungen. Infolge des Kaufs von arxes heben wir Synergien durch eine bessere Verteilung der Zentralkosten, die auf der Holdingebene anfallen. Weitere Synergieeffekte realisieren wir durch die Nutzung der arxes-Spezialabteilungen (z. B. die Rechtsabteilung), die für den Konzern mitarbeiten können.

Stuttgarter Researchbüro: In welchen Regionen will die Datagroup mittel- bis langfristig Akquisitionen durchführen? Welche Voraussetzungen muss ein Unternehmen erfüllen, damit es für die Datagroup als Übernahmekandidat in Frage kommt?

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Hans-Hermann Schaber: Im Rahmen unserer Akquisitionsstrategie haben wir keinen regionalen Fokus festgelegt. Allerdings wollen wir bis auf Weiteres nur in Deutschland und im deutschsprachigen Ausland Zukäufe durchführen. Damit ein Unternehmen zur Datagroup passt, muss es auf jeden Fall einen großen Teil seiner Erlöse mit der Erbringung von IT-Dienstleistungen erwirtschaften.

Langfristig orientierte Anleger sollten zugreifen!

Im Ranking der deutschen IT-Dienstleister ist die Datagroup seit 2007 vom 25. auf den 13. Platz vorgerückt. Mittelfristig dürfte das Unternehmen weitere Wettbewerber überholen. Dazu beitragen werden das organische Wachstum und die Umsetzung der bewährten Akquisitionsstrategie. Erfreulicherweise gibt es derzeit viele IT-Gesellschaften, die zu attraktiven Konditionen übernommen werden könnten. Daher können Börsianer davon ausgehen, dass der Datagroup-Vorstand noch in diesem Jahr einen weiteren Zukauf verkünden wird. Aus Anlegersicht sind aber nicht nur diese Perspektiven interessant, sondern auch die Tatsache, dass die Datagroup ihre Prognosen in den vergangenen zwei Jahren stets übererfüllt hat. Für das laufende Geschäftsjahr hat Vorstandschef Hans-Hermann Schaber übrigens eine Steigerung des Gewinns je Aktie von 0,53 auf mindestens 0,61 Euro in Aussicht gestellt. Basierend auf dieser Prognose errechnet sich ein 2009/2010er-KGV von 8. Neben dieser attraktiven Bewertung erwähnenswert ist auch die erstmalige Ausschüttung einer Dividende von 0,15 Euro je Anteilschein für das Fiskaljahr 2008/2009 sowie die Ankündigung des Vorstands, die Aktionäre auch in Zukunft durch Dividendenzahlungen am Unternehmenserfolg zu beteiligen. Vor diesem Hintergrund ist die Datagroup-Aktie ein klarer Kauf für langfristig orientierte Anleger.