Deutsche Bank: Seitwärtsbewegung erwartet

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Das Zahlenwerk der Deutschen Bank (WKN: 514000 / ISIN: DE0005140008) für 2016 bestimmte am Donnerstag die Schlagzeilen in allen Medien. Selbst der derzeit omnipräsente Donald Trump musste in die zweite Reihe rücken – wohl zu seinem allergrößten Bedauern, wenn er die deutschen Medien kennen würde. Denn Deutschlands größtes Bankhaus hat weiterhin Probleme. Nach 2015 kam es auch 2016 zu einem Verlust in Milliardenhöhe. Zudem scheint das Management um Vorstandschef John Cryan auch nicht zu 100 Prozent davon überzeugt zu sein, im laufenden Jahr Gewinne zu machen. Sein Satz:

„Wir hoffen in diesem Jahr Gewinn zu machen, das ist unsere Absicht“,

ist eher ein Wunsch als eine feststehende Tatsache, die mit Überzeugung vorgetragen wurde. Nun könnte man meinen, dass im aktuellen Umfeld eine klare Prognose schwerlich möglich ist. Doch einen neuerlichen Verlust sollten die Blauen vermeiden können. Schließlich sind in den vergangenen beiden Jahren jede Menge Abschreibungen getätigt worden. Zudem sind die großen Schadenersatzprozesse zu großen Teilen abgeschlossen. Und operativ hat die Deutsche Bank definitiv Fortschritte gemacht – vor allem bei der Reduzierung der Kosten.

Die Aktie hatte sich in den vergangenen Wochen eindrucksvoll erholt. Von einem Niveau bei 10,50 Euro im September schoss die Aktie bis auf 19,44 Euro im Januar nach oben. Ganz klar: Sowohl das Tief als auch das Hoch waren Übertreibungen. Mit den gestrigen Abschlägen, die das Papier am Freitag-Morgen in Stuttgart auf aktuell 18,46 Euro zurücksetzten, ist aber auch das (kurzfristige) Überschießen nach oben korrigiert. Nach unten ist das Papier zudem zwischen 17 und 17,50 Euro gut unterstützt. Deshalb erwarten wir in den kommenden Wochen eine Seitwärtsbewegung.

Deutsche-Bank-Chart: finanztreff.de

Dem Direktinvestment in die Aktie würden wir daher ein kurzfristiges Engagement in einem Discount-Zertifikat vorziehen…

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RaumEin Beitrag von Wolfgang Raum von Plusvisionen.de

Wolfgang Raum ist bereits seit mehr als 25 Jahren im Kapitalmarkt-Journalismus tätig, derzeit als freier Wirtschafts- und Börsenjournalist für einige Börsenbriefe und Banken-Newsletter, aber auch als Blogger. Von 2005 bis Sommer 2014 arbeitete er als Chefredakteur für das ZertifikateJournal. Zuvor verantwortete er mehr als fünf Jahre den renommierten Börsenbrief des Anlegermagazins CAPITAL, die CAPITAL Depesche. Der Derivate-Experte, zugleich Fan von Nebenwerten und Emerging Markets, ist zudem ein gern gesehener Experte bei Fernseh- und Radio-Interviews.

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