Metro und die Aufspaltung

Bildquelle: Pressefoto METRO AG

Wenn in einem Konzern zwei Geschäftsbereiche vereint sind, die sich gegenseitig kaum befruchten, dann ist es immer sinnvoll, diese Gesellschaften eigenständig durch den Wirtschaftsdschungel laufen zu lassen. So will dies nun auch Metro-Chef Olaf Koch tun, der damit auch die lange Zeit der Stagnation beim Handelsriesen beenden will. So wird die heutige Hauptversammlung beschließen, dass es auf der einen Seite einen Lebensmittelkonzern mit dem Metro-Großmärkten und den Real-Supermärkten gibt der weiterhin unter dem Namen Metro (WKN: 725750 / ISIN: DE0007257503) läuft. Neu soll es auf der anderen Seite einen Elektronikhändler mit dem Kunstnamen Ceconomy geben, der Media Markt und Saturn hält.

Wirklich spannend ist die heutige HV aber nicht, denn schon im Vorfeld haben viele Großaktionäre ihre Zustimmung zu der Transaktion zugesichert. Freuen dürfen sich die Anteilseigern trotzdem, denn Stammaktionäre erhalten 1,00 Euro, die Besitzer der Vorzüge sogar 1,06 Euro.

Und Sinn macht der Deal tatsächlich, denn so können Bewertungsabschläge wegfallen, die durch die aktuelle Struktur entstanden sind. Zudem können beide Unternehmen nun viel freier agieren und ggf. neue Chancen am Markt nutzen. So kann es durchaus sein, dass Ceconomy, geführt von Media-Saturn-Chef Pieter Haas, bald auf der Käuferseite steht und Mitbewerber unter das neue Dach zieht. Im Spätsommer wird Vorstandschef Olaf Koch die Trennung abgeschlossen haben.

Metro-Chart: Finanztreff.de

Noch gibt es aber eine „gemeinsame“ Bewertung, die für die Metro-Stämme, die aktuell in Stuttgart bei 30,85 Euro gehandelt werden, ein 2017/18er KGV von niedrigen 14 ergibt. Da die Aktie zuletzt leicht konsolidierte, auch, weil das Weihnachtsgeschäft eher am unteren Rand der Erwartungen lag, können Anleger nach dem Dividenden-Abschlag noch einsteigen…

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RaumEin Beitrag von Wolfgang Raum von Plusvisionen.de

Wolfgang Raum ist bereits seit mehr als 25 Jahren im Kapitalmarkt-Journalismus tätig, derzeit als freier Wirtschafts- und Börsenjournalist für einige Börsenbriefe und Banken-Newsletter, aber auch als Blogger. Von 2005 bis Sommer 2014 arbeitete er als Chefredakteur für das ZertifikateJournal. Zuvor verantwortete er mehr als fünf Jahre den renommierten Börsenbrief des Anlegermagazins CAPITAL, die CAPITAL Depesche. Der Derivate-Experte, zugleich Fan von Nebenwerten und Emerging Markets, ist zudem ein gern gesehener Experte bei Fernseh- und Radio-Interviews.

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