Siemens & Co: Auf die Mischung kommt es an

Bildquelle: Pressebild Siemens

Es gibt an der Börse jede Menge Vorurteile, doch nicht alle müssen immer zutreffen. Ein Beispiel dafür ist die Abneigung vieler Anleger gegenüber so genannten Mischkonzernen. Dabei haben sie nur das verinnerlicht, was jeder gute Börsianer auch immer berücksichtigt: Die ausgewogene Portfolio-Zusammensetzung.

Wie es nicht geht

Ein Negativbeispiel für solche Mischkonzerne ist Siemens (WKN 723610). Unter dem Motto „Fokussierung auf die Kernkompetenzen“ haben die Münchener in den vergangenen Jahren ihr Portfolio radikal zusammengestrichen. Man denke nur an die Verkäufe der Handysparte und zuvor der Telefonsparte. Auch das gesamte Telekommunikationsbasisgeschäft, das jüngst an Nokia verkauft wurde, befindet sich nicht mehr im Konzernbesitz, obwohl es eines der Traditionsgeschäftsfelder war. Es folgten der Abschied der Lichtsparte Osram und die Schließung des zuvor kostspielig aufgebauten Solargeschäfts. Wenn es da wenigstens in den übrigen Geschäftsfeldern brummen würde, könnte man ja darüber hinweg sehen. Doch im Bahnsektor gibt es ebenso Probleme wie im Energiebereich. Und vergangene Woche folgte dann eine Gewinnwarnung, in dessen Folge das Unternehmen vor einem Führungswechsel steht. Der bisherige Vorstandschef Peter Löscher wird offenbar von seinem Finanzvorstand Joe Kaeser abgelöst. Ob Aufsichtsratschef Gerhard Cromme an Bord bleiben kann, ist noch offen. Löscher will ihn aber offenbar mit ziehen.

Es geht auch anders

So turbulent wie bei Siemens muss es aber nicht überall zugehen. Erst recht nicht bei Mischkonzernen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die amerikanische United Technologies Corporation. Das Unternehmen mag ihnen zunächst unbekannt vorkommen, doch der Fahrstuhl-Hersteller Otis dürfte vielen bekannt sein. Auch die Flugzeugturbinen von Pratt & Whitney oder die Hubschrauber von Sikorsky sind vielen ein Begriff. Und alle drei Unternehmen gehören zu United Technologies, neben vielen anderen. Der US-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2012 mit einem Umsatz von 57,7 Mrd. US-Dollar einen Gewinn von 4,8 Mrd. US-Dollar. Zum Vergleich: Siemens erzielte im selben Zeitraum mit 78,3 Mrd. Euro Umsatz nur einen Gewinn von 4,6 Mrd. Euro. Und solch simple Vergleiche machen die Vorteile von Champions-Aktien deutlich.

Stand: 30.07.2013/ Ein Gastkommentar von Jochen Appeltauer, Chefredakteur Aktien-Ausblick
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Bildquelle: Pressebild Siemens